Laienspielschar Heelden brilliert mit Witz und Humor

Man werfe alles in einen Topf. Ein erfolgloser Vater, eine übergeschnappte Mutter, einen Heiratsschwindler, ein junges verliebtes Pärchen und einen indischen Fakir. Das Ergebnis heißt Laienspielschar Heelden. Am vergangenen Samstag und Sonntag präsentierten die Laienspieler in der Wertherbrucher Bürgerhalle ihr neuestes Stück „Hilfe, meine Eltern ziehen bei mir ein“.

In dem Dreiackter, geschrieben von Erich Koch, blieb keine Auge trocken. Und das sogar in doppelter Hinsicht. Zum Einen begeisterten die Laienspieler mit witzigen Dialogen, andererseits gab es gerade für die weiblichen Besucher schöne, fast nackte Männerkörper anzusehen.

Zur Geschichte: Klaus (Andreas Terhorst) und Julia (Ina Tebbe) leben gemeinsam in einer Wohnung. Alles ist in bester Ordnung, bis Emil (Clemens Bonnes), der erfolglose Vater von Klaus, auftaucht. Der ist vor seiner Frau Rosa (Andrea Hakvoort) auf der Flucht, weil die aus Perlen und Goldschmuck liest und als Wahrsagerin ihr Geld verdienen will. Mit Hilfe des Fakirs Singsong (Christoph Hütten) will sie ihrer Ehe wieder neues Leben einhauchen. Davon hält Emil garnichts, denn Nagelbrett, Räucherstäbchen und indische Flöte sind nicht sein Ding. Außerdem mag er es nicht, wenn er im Schlaf mit Rosenwasser besprüht wird. So flüchtet er von zu Hause und zieht kurzer Hand, gemeinsam mit seiner Kuh Elfriede, bei Klaus ein. Widerstrebend nimmt der seinen Vater auf, die Kuh kommt in die Garage. Aber es gibt, wie so oft, noch eine Steigerung. Kurz nach Einzug von Emil, steht Ehefrau Rosa auf der Matte und will ebenfalls bei Klaus einziehen. Die Kerzen im Schlafzimmer von Rosas Wohnung haben das Bett in Brand gesetzt, die Wohnung muss erst aufgräumt werden.  Und sie kommt nicht allein, sondern hat gleich auch noch den Fakir im Schlepptau.

Als Krönung kommt dann auch noch Elfriede Klammer, die Cheffin von Klaus. Die Frau ist auf der Suche nach einem Mann und lässt sich deshalb von Rosa die Zukunft deuten. Die männersuchende Geschäftsfrau deutet die Wahrsagereien von Rosa falsch und schmeißt sich an Klaus ran. Dies findet Julia nun wieder garnicht lustig. Zum guten Schluss kommt dann auch noch der Charmeur Gustav Bleibtreu (Stefan Tekaat), weil er eine Frau sucht. Mit ihm scheint nun Rosa ein neues Glück gefunden zu haben, doch entpuppt sich der Mann mit dem französischen Akzent als Heiratsschwindler. Das Chaos scheint perfekt.

Aber natürlich wendet sich dann doch noch alles zum Guten. Die fesche Geschäftsfrau Elfriede Klammer erklärt der gekränkten Braut Julia, dass sie von Klaus nichts will. Stattdessen sind sich Elfriede Klammer und der Fakir Singsong ziemlich nah gekommen. Rosa muss ihrem Mann Emil viele Zugeständnisse machen, beide raufen sich dann wieder zusammen. Und Klaus und Julia sind auch wieder glücklich, nicht zuletzt dadurch, dass sie ihre vier Wände wieder für sich allein haben.

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