In Anholt tut sich was. Nicht nur, dass auf dem Kapellendeich die Beete zwischen den im vergangenen Jahr gepflanzten Bäumen mit Kirschlorbeer und anderem Gesträuch bepflanzt wurden. Nein, auch was die Straßenverschönerung betrifft, gibt es Leute, die aktiv werden wollen. Dies sind in diesem Fall nicht die Mitglieder des Heimatvereins oder der Interessengemeinschaft zur Verschönerung Anholts. Es sind die Menschen, die die Nase voll von den Straßen mit den Schlaglöchern haben. Es gibt Abschnitte auf der Gendringer Straße oder der Adolf-Donders-Allee, die Menschen mit einem Rollstuhl, Rollator oder andere Gehhilfen schon nicht mehr gefahrlos passieren können.
Wenn die Stadt und der Landschaftsverband kein Geld haben, um die Schlaglochwüste zu beseitigen, dann sollen die Schlaglöcher wenigsten einen Sinn haben. Deshalb haben Leute damit begonnen, die Schlaglöcher mit Blumen zu bepflanzen. Macht doch Sinn. Erde rein, eine Primel einsetzen, angießen, fertig. Freilich müssen nun die Autofahrer aufpassen, die Pflanzen nicht platt zu fahren. Aber aufpassen müssen sie ohnehin, wollen sie sich nicht bald einen Achsenbruch holen. Wer also die örtlichen Gärtnereien unterstützen möchte und etwas schönes für die Umwelt tun will, sollte sich ein Primelchen kaufen, ein Schlagloch aussuchen und dieses dann mit der Blume bepflanzen.
Man kann jetzt über den Text lächeln. Aber der Zustand der Straßen in Gesamt-Isselburg ist eher nicht zum Lachen. Die Mitarbeiter vom Landesbetrieb Straßenbau kommen hin und wieder mit ihrem Auto, einer Tonne mit einem Teer-Split-Gemisch und machen mal das eine oder andere Loch zu. Sinn macht das Ganze aber eigentlich nicht. Spricht man die orange gekleideten Arbeiter an, erhält man zur Antwort, dass die verkehrsgefährdenden Löcher zu gemacht werden sollen. So entsteht ein unendlicher Flickenteppich. Die gleiche Handlungsweise betreibt der Bauhof bei den städtischen Straßen.
Schön ist was anderes!