Die KAB und die Verbundschule führen gemeinsam das Projekt der Ausbildungspaten durch. Dies will das Bündnis für Familie unterstützen und in Verbindung mit der KAB und der Verbundschule weitere Ausbildungspaten werben.
Was sind nun eigentlich Ausbildungspaten und was ist ihre Aufgabe?
Im Rahmen einer AusbildungsPatenschaft übernimmt eine erwachsene Person ehrenamtlich die Aufgabe, einen Jugendlichen während seiner Ausbildungszeit zu begleiten. AusbildungsPaten sollen den Jugendlichen als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, möglichst frühzeitig eventuelle Schwierigkeiten erkennen und eigenständig oder mit professioneller Unterstützung nach geeigneten Lösungsmöglichkeiten suchen. Es geht also um Aufmerksamkeit für die Situation der Jugendlichen, um gemeinsame Reflexion, um Ratschläge und Tipps, um konkrete Hilfestellungen und bei Bedarf um die Unterstützung dabei, auch andere Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten zu finden und in Anspruch zu nehmen. Durch AusbildungsPatenschaften soll das Risiko eines Ausbildungsabbruchs gemindert werden.
Aufgaben der Paten
Sofern noch kein Ausbildungsvertrag abgeschlossen ist, beginnt die gemeinsame Arbeit mit der Bewerbung (evt. Besuch bei der Berufsberatung, Bewerbungen schreiben und abschicken, Bewerbungsgespräch vorbereiten).
Während der Ausbildung geht es darum Konflikte zu erkennen, bevor sie eskalieren. Im Konfliktfall kann bei den Beteiligten um gegenseitiges Verständnis geworben und geschlichtet werden. Zu diesem Zweck sollten AusbildungsPaten Kontakt zum Ausbildungsbetrieb aufnehmen und halten, z.B. durch Besuche im Betrieb oder Gespräche mit dem Ausbilder unter vier bzw. sechs Augen. Dabei sollte nichts hinter dem Rücken eines der Beteiligten unternommen werden, damit das Vertrauensverhältnis zwischen allen Beteiligten gewahrt bleibt. Zum Beispiel kann es darum gehen, zwischen den Erwartungen des Meisters (Zuverlässigkeit, Lernbereitschaft, Leistungsbereitschaft, Sorgfalt, Durchhaltevermögen) und des Auszubildenden zu vermitteln (Wecken von Motivation, Mutmachen in schwierigen Situationen, Einfordern von Kontinuität).
Auch der Kontakt zu den Eltern kann von Bedeutung sein. AusbildungsPaten und Jugendliche sollten sich gemeinsam darüber verständigen, wann, wie häufig oder in welchen Situationen sie sich treffen bzw. Kontakt zueinander aufnehmen wollen. Die Häufigkeit und Dauer der Kontakte kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach der jeweiligen Situation. Die Zuständigkeit der AusbildungsPaten gilt für den persönlichen und sozialen Bereich, nicht jedoch für fachliche Probleme.
Thema Ausbildungsabbruch
Bis zu ein Drittel aller Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst. Als wichtigste Gründe gelten Konflikte im Betrieb, mangelnde Anerkennung, Unzufriedenheit mit den Ausbildungsinhalten aber auch Schwierigkeiten bei der Erfüllung von Erwartungen des Ausbilders. Dies trifft in erster Linie auf die Punkte Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Ordnung zu.
Auch wenn 62% der Ausbildungsabbrecher im Ausbildungssystem bleiben und 9% arbeiten, bleiben erschreckende 29%, die arbeitslos werden oder deren Verbleib nicht näher definiert ist. Für diese Jugendlichen ist zu befürchten, das es ihnen immer schwerer fällt, eine Perspektive für Beruf und Leben aufzubauen.
Betrachtet man die Arbeitsmarktdaten, so ist eindeutig, dass Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung erheblich häufiger von (Langzeit)Arbeitslosigkeit betroffen sind. Aus betrieblicher Sicht ist eine abgebrochene Ausbildung auch ein finanzieller Verlust bzw. eine Fehlinvestition. Viele Betriebe bilden auch deshalb nicht aus, weil sie in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben. All das spricht dafür, dass das Projekt AusbildungsPatenschaften allen Beteiligten erheblichen Nutzen bringen kann.
Wer mehr zur beschriebenen Aktion wissen will, kann sich an Astrid Hasenkamp, Drengfurterstr.9, 46419 Isselburg, Telefon: 0 28 74 – 45204 (hasenkamp@familie-isselburg.de), oder an Thomas Kuhlmann, Kockenkamp 10, 46419 Isselburg, Telefon: 01577 – 923 9881 (kuhlmann@familie-isselburg.de) wenden.