Ambitionierte Treckerfreunde fahren mit ihren Porsche, Deutz, McCormick und Fiat in der Regel nicht mehr aufs Land, sondern nutzen die nostalgischen Traktoren nur zum Spaß. Ansonsten werden die Vehikel geputz und gewartet. Für die jetzige Landarbeit werden Traktoren genutzt, die im Verhältnis zu den knatternden Vorfahren aus dem vergangenen Jahrhundert ein vielfaches an PS haben.
Die Werther Treckerfreunde pflegen ihre Traktoren mit viel Herzblut, damit die PS-Leichtgewichte auf der alljährlich stattfindenden Rundreise nicht schlapp machen. An diesem Wochenende ging die insgesamt dreitägige Fahrt von Werth über Bislich,Drevenack, Xanten, Marienbaum, Rees und Aspel wieder nach Werth. In Drevenack wurde die erste Nacht in einem Heu-Hotel verbracht. Richtige Betten gibt es dort nicht. Wenn man schon mit nostalgischen Traktoren unterwegs ist, wird auch stilgerecht übernachtet. Geschlafen wird im Heu. Nach einem kräftigen Frühstück ging die Fahrt weiter über die Weseler Rheinbrück nach Xanten. Natürlich wurde der knatternde Lindwurm überall bestaunt. „Ärger gibt es kaum, die Autofahrer meckern nicht, wenn sie mal hinter unserer Schlange festsitzen“, erklärte Heinz Bovenkerk. Am Sonntagabend wurde in Marienbaum der zweite Nachtstopp eingelegt. Am heutigen Monatg wurde dann die letzte Etappe über Rees nach Werth in Angriff genommen.
Natürlich werden während den einzelnen Etappen auch ausreichende „Boxenstopps“ eingelegt. Gekauft wird unterwegs nichts, der gesamte Proviant wird mitgenommen. Bei den warmen Temperaturen wird zur Aufbewahrung des Proviantes ein Kühlwagen mitgezogen. Dies ist ja noch nicht außergewöhnlich. Interessant ist ja bei so einem Ausflug erst, wer denn nach den Mahlzeiten eigentlich das Geschirr spült. Bei den Werthern ist diese Frage klar geklärt. Es spült überhaupt keiner. Diese oftmals ungeliebte Arbeit übernimmt eine Spülmaschine, die in einem ausgedienten Anhänger der Feuerwehr eingebaut wurde. Dieser in signalroter Farbe lackierte Anhänger fährt immer am Schluss des Konvois mit, so dass die Schlange für herannahende Verkehrsteilnehmer schon von weitem sichtbar ist.
Wer diesen Anhänger vor sich sieht, kann sicher sein, dass Heinz und Heinrich Bovenkerk, Engelbert Resing, Michael Leson, Klaus Opitz, Friedhelm Drunagel, Michael Heinrich, Roland Boers, sowie Herbert, Irma und Marcel Bröring von den Werther Treckerfreunden wieder einen Ausflug in die westfälische oder niederrheinische Umgebung unternehmen. Diesmal konnte Roland Boers übrigens nicht mitfahren. Sein Traktor verblieb mit einem Getriebeschaden in der heimischen Werkstatt.