Die CDU wollte es genau wissen, die SPD hingegen wollte jede öffentliche Diskussion um Fehlstunden in der Verbundschule verhindern. Wie der Fraktionsvorsitzende der CDU, Dr. Gerhard Krause berichtete, hätten Eltern sich über Unterrichtsausfall in der Verbundschule beklagt. Die CDU wollte hierzu eine offizielle Stellungnahme von Schulamtsleiter Heinz Hetkamp haben und hatte dies als Antrag für die gestrige Ratssitzung bei der Verwaltung eingereicht. Felix Kleideiter (SPD) befürchtete einen Imageschaden für die Verbundschule und stellte deshalb einen Antrag zur Geschäftsordnung, der die sofortige Beendigung der Diskussion beinhaltete.
Heinz Hetkamp berichtete dann, dass es nach den Osterferien zu Unterrichtsausfällen gekommen sei, weil mehrere Lehrer erkrankten. Dies sei aber im wesentlichen dadurch kompensiert worden, dass Nebenfächer unterrichtet wurden. Hetkamp bekräftigte, dass es an der Verbundschule nicht mehr Unterrichtsausfall gäbe, als an vergleichbaren Schulen im Umkreis. Er empfahl den Ratsmitgliedern, sich an anderen Schulen danach zu erkundigen. „Mit einer Versorgung von 101, 5 Lehrern steht Isselburg sehr gut da“, erklärte Hetkamp.
Uwe Übelacker (Grüne) bestätigte, dass dies ein sehr guter Wert sei, der längst nich an allen Schulen standart sei. Übelacker, selbst Lehrer in Rees, wünchste sich, dass alle Eltern aus Isselburg ihre Kinder auch in die Isselburger Schulen schicken. Die Lehrerzahl ist nämlich mit der Schülerzahl verknüpft. Sinkt diese, dann werden auch die Lehrerstellen reduziert.
Heinz Hetkamp erklärte, dass jede Stunde Unterrichtsausfall noch am gleichen Tag der Bezirksregierung in Münster gemeldet wird. „Da kann nicht jeder machen, was er will“. Bei kurzfristigen Kranheitsausfällen würden Lehrer der jeweils anderen Schulform einspringen. Nur bei Erkrankungen, die längerfristig sind, würde die Bezirkregierung „Springer“ einsetzen und hierbei auf einen Lehrerpool zugreifen.
KommentarFür die Eltern ist ein häufiger Unterrichtsausfall ein verständlicher Grund zur Sorge. In sofern kann man die Anfrage der CDU an die Verwaltung, hier an den Schulamtsleiter Heinz Hetkamp verstehen. Man kann auch Rudi Geukes (SPD), selbst Lehrer an der Verbundschule, verstehen, der der CDU die Frage stellte, warum sie sich nicht direkt an die Schule gewandt hat, um offene Fragen zu klären. Der Antrag zur Geschäftsordnung von Felix Kleideiter, die Diskussion zu beenden, bevor sie auch nur begonnen hatte, ist aber nicht nachvollziehbar. Da stellt sich dem neutralen Betrachter die Frage, ob da wieder was vertuscht werden sollte. Den Eindruck hätten sicherlich auch die Eltern gewonnen, wenn Kleideiter mit seinem Antrag durch gekommen wäre. Die Stellungnahme des Schulamtsleiter mag nicht allen die Sorge zum Unterrichtsausfall genommen haben, aber sie wirkte erfrischend ehrlich. Und gerade Ehrlichkeit ist ein Thema, dass in der Politik nicht immer an erster Stelle steht. |