Glaubt man Horst Fyrguth, dann haben Walldorf-Schüler es wahrlich schwer. Zumindest versuchte Fyrguth dass am vergangenen Freitag den Besuchern der Anholter Kulturtenne Beusing-Terhorst glaubhaft zu machen. „Aus dem Leben eines Horst“ hieß das Stück, dass der selbsternannte älteste Nachwuchs-Comedian präsentierte. Und es dauerte keine fünf Minuten, da hatte der Mann das Publikum im Griff. Der Walldorf-Schüler, der wohl nicht mal weiß, wie das Wort Agression geschrieben wird, warb für den gewaltfreien Schulsport. Selbstverständlich sind auch seine Kinder Walldorfschüler, die allesamt gut schauspielern können. Seine Tochter sei beispielsweise gut in Grippe. Da Kinder bei Medikamenten nichts zuzahlen müssen, erspare ihm das eine Menge Geld. Das erstaunte Publikum musste hören, dass Krankenkassen eigentlich vollkommen überflüssig sind. Der Mensch besteht zu 90 Prozent aus Wasser, und für Wasserschäden sei doch eigentlich, so Fyrguth, die Hauratversicherung zuständig. Auch seine Urlaubserfahrungen aus Italien gab er zum Besten. Wobei er die Frage stellte, ob italienische Polizisten einfach nur blöd sind oder die Urlauber vera… wollen. Nach Ansicht der italienischen Gesetzeshüter geht es nicht, dass fünf Personen in einem Audi Quattro, oder zwei Personen in einem Fiat Uno sitzen.
Der Mann hat auch so sein Problem mit Kirchentagen. Der Besuch solch einer Veranstaltung lohnt nicht, weil zwar dreizigtausend Frauen da sind, aber keine, die einem gefallen könnte. Und auch vom Golfspielen hat er genug. Dort spielen nur alte Leute, wobei der bemitleidenswerte Walldorfschüler die Frage stellte, ob die sich auf der richtigen Seite des Rasens befinden.
Auch, wenn es hin und wieder deftige Kost war, hat es den Besuchern augenscheinlich viel Spaß gemacht. Lachsalven und Beifallsstürme waren der Lohn für einen Comedian, den es wohl in nächster Zeit nicht mehr in Anholt geben wird.
Das Ehepaar Monika und Dieter Fischer waren die Bühne-Bärenstark. Waren deshalb, weil die beiden nun nach sieben Jahren ihr Engagement beenden wollen. „Es war eine sehr schöne Zeit, aber wir werden auch älter“, begründete Dieter Fischer zu Beginn der Veranstaltung in einer kleinen Abschiedsrede das Ende der Kulturreihe. Ein Nachfolger ist derzeit nicht in Sicht. „Hoffentlich geht es doch irgendwie weiter“, warb sogar Horst Fyrguth mehrmals während seines Auftritts darum, die Bühne-Bärenstark nicht sterben zu lassen. Die letzte Veranstaltung findet am 20. November statt. Dann präsentiert die Bühne-Bärenstark unter dem Titel „Bonjour Kathrin“ eine Hommage an Caterina Valente und Silvio Francesco.