Die Kulturtenne Beusing-Terhorst platze gestern aus allen Nähten. Es schien so, als ob wirklich noch mal alle Kulturinteressierten aus Isselburg und dem nahen Umfeld bei der letzten Vorstellung dabei sein wollten. Zu Beginn verabschiedeten sich Monika und Dieter Fischer nach sieben Jahren endgültig aus der aktiven Kulturgestaltung. Hierbei dankten sie all denen mit einem kleinen Präsent, die sie über die sieben Jahre begleitet haben.
Mit der Abschlussveranstaltung, die den Namen „Bonjour Kathrin“ trug und eine Homage an Caterina Valente und ihren Bruder Silvio Francesco darstellte, hatten „die Fischers“ den Nerv der Besucher getroffen. Die beiden Hauptakteure Claudia Schill und Helmut Sanftenschneider präsentierten dem Publikum mit ihren Sketschen und dem musikalischen Programm das künstlerische Leben von Caterina Valente und Silvio Francesco in einer lockeren und unterhaltsamen Weise. Welthits, wie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ oder „Malaguena“ begeisterten die Besucher ebenso, wie „Steig in das Traumboot der Liebe“ und „Tipitipitipso“. Das die Titel immer noch präsent sind, konnte man daran erkennen, dass das Publikum bei verschiedenen Liedern in den Gesang mit einstimmte.
Die aus Freiburg stammende Claudia Schill und der aus Herne kommende Helmut Sanftenschneider brillierten mit ihrer musikalischen Reise durch das Leben des italienischen Geschwisterpaares mit ihren Stimmen und der perfekten Beherrschung der Instrumente (Gitarre, Ukulele und Bouzouki). Ecki Meißner am Piano und Michael Kleinjohann am Kontrabass vervollständigten den instrumentalen Part. Melancholisch wurde es zum Schluss. Mit dem Titel „Ciao, ciao, Bambino“ ging nicht nur die Veranstaltung, sondern auch die siebenjährige Erfolgsgeschichte der Bühne-Bärenstark endgültig zu Ende. Mit von Schill und Sanftenschneider zuvor ausgegebenen weißen Taschentüchern verabschiedete sich auch das Publikum von Monika und Dieter Fischer.
Einen, auch für das Ehepaar Fischer, überraschenden Auftritt präsentierte dann Otto Vöcking, der im Kulturverein „Alte Molkerei“ in Bocholt aktiv ist. Der gebürtige Isselburger sprach dem Ehepaar Fischer für ihr siebenjähriges Engagement seinen allerhöchsten Respekt aus und dankte ihnen mit einem Gutschein für die Alte Molkerei. Zukünftig wollen „die Fischers“ Kultur nicht veranstalten, sondern in aller Ruhe genießen. Anfang des kommenden Jahres steht daher eine Kulturreise durch das vielfältige Angebot in Berlin auf dem Programm.
Eine siebenjährige Erfolgsgeschichte ist am gestrigen Abend zu Ende gegangen. Damit ist Isselburg um ein großes Stück Kultur ärmer. Das Ehepaar Dieter und Monika Fischer haben mit dem Programm der Bühne Bärenstark nicht nur das Isselburger Publikum über einen langen Zeitraum begeistert, sondern auch den Namen der Stadt auf eine positive Weise nach außen getragen. Hierzu gebührt „den Fischers“ Dank und Respekt. Selbstverständlich wurde das Ehepaar auch durch die Stadt in verschiedenster Weise unterstützt. Aufgrund des in der vorletzten Veranstaltung im Oktober verkündeten Abschiedes erhielte die Fischers ein Dankschreiben des Bürgermeisters Adolf Radstaak. Aber das war es dann auch schon.Wäre es seitens des Bürgermeisters oder des für den Bereich Kultur zuständigen Heinz Hetkamp nicht angemessen gewesen, Dieter und Monika Fischer in der gestrigen Veranstaltungen öffentlich Dank zu sagen? Ich glaube schon. Für eine siebenjährige, zeitaufwendige Präsentation kultureller Vielfältigkeit, bei der die Betreiber der Bühne Bärenstark nicht einen einzigen Cent verdienten, hätte den Verantwortlichen der Verwaltung eine öffentliche Bekundung des Respekts gut zu Gesicht gestanden. |