Ferrari ist ein Mythos, den sich nur wenige leisten können. So ein Auto kostet schließlich mehrere hunderttausend Euro. Aber es gibt Leute, die eben nicht die riesige Summe für ein Auto ausgeben, sondern wesentlich weniger Geld für ganz viele kleine Autos der Nobelmarke. Dies sind die Sammler, die im Internet recherchieren, sich auf Börsen tummeln und so nach und nach einige Hundert Autos in Glasvitrinen oder Regale aufbewahren.
Bei Familie Willing ist das so. Ein Raum, rund 25 m² groß, der aussieht, wie das Lager eines Spielwarengeschäftes. Ferrari, wohin man schaut. Besonders schöne Exemplare werden in Glasvitrinen zur Schau gestellt. In Regalen stehen die Luxuskarossen im Format 1:5 bis 1:160 in Reih und Glied. In einem anderen Regal sieht man keine Autos, sondern da stehen die kleinen Fahrzeuge noch in der Originalverpackung, die sogar noch mit dem Originalpreis versehen sind.
Was soll man sagen? Kommt man in den Raum, wird man förmlich von Ferrari erschlagen. Es sind ja nicht nur die rund 3.200 Modelle, die in dem Raum untergebracht sind. Fanartikel vom Mauspad, über den Bürostuhl, bis hin zu einem Klo-Deckel im Ferrari-Design zieren den Raum. Das Prunkstück ist nicht etwa das 130 x 100 cm große Ferrari-Pferd, sonder der letzte _Formel-Rennwagen, mit dem Michael Schuhmacher im Jahre 2004 Weltmeister wurde. Von diesem Model wurden weltweit nur 50 Exemplare verkauft.
Zu echten Zerwürfnissen zwischen den Eheleuten Willing ist es wegen der Sammelwut des Hausherrn noch nicht gekommen. Aber hin und wieder muss er sich die Frage gefallen lassen, ob er nicht langsam verrückt geworden ist, wenn mal wieder ein neues Teil dazu kommt. Aber wahrscheinlich muss man im positiven Sinn etwas verrückt sein, um sich mit so einer Akribie diesem doch sehr zeit- und raumintensiven Hobby zu widmen.