Nichts ist unmöglich. Diese Aussage kann Hans Juchheim aus der Gartenstraße in Isselburg nur unterstreichen. Der Hobbyfotograf hat sich eigentlich auf die Aufnahme von heimischen Vögeln spezialisiert. Am Sonntag Morgen wollte er gegen 11 Uhr mal wieder auf die Pirsch gehen, als ihm an der Garageneinfahrt ein ausgewachsener Hirsch entgegenkam und bei der Nachbarin im Garten verschwand. Damit war die Vogelsafarie zunächst mal beendet. Zum Glück hatte er seine Spiegelreflex dabei, leider die Kamera jedoch mit einem 400er Tele bestückt. Das Objektiv ist ideal, um kleine Piepmätze aufzunehmen, die weiter entfernt sind. Für einen ausgewachsenen Hirsch, der einem in zwei Meter Entfernung gegenüber steht, ist das Objektiv jedoch eher nicht geeignet. Trotzdem betätigte Hans Juchheim den Auslöser, als sich das Tier über den Zaun von Nachbars Garten schwang, um in den eigenen Garten zu kommen. Zustande kam eine Aufnahme, die den Hirsch im Portrait zeigt.
Anschließend, so erzählte der noch immer erstaunte Juchheim, habe der Hirsch wieder den Gartenzaun zur Nachbarin übersprungen, überwand anschließend eine mannshohe Hecke und ist dann verschwunden. Gabi Juchheim, Ehefrau von Hans, hatte das Ganze vom Balkon aus beobachtet. Auf der anderen Seite der Issel, in Höhe des Friedhofs sei das Tier von der Nachbarin, die nicht zu Hause war, sondern dort spazieren ging, gesehen worden.
Genauso unverhofft, wie das Tier gekommen ist, so ist es auch wieder verschwunden. Wie kommt nun so ein Tier, nahezu unbemerkt, auf die Gartenstraße. Rückfragen in der Anholter Schweiz brachten kein Ergebnis. Ein solches Tier wird dort nicht vermisst. So besteht nur die Möglichkeit, dass der Hirsch aus den umliegenden Wäldern unverhofft, und wahrscheinlich auch ungewollt, einen kleinen Stadtbummel gemacht hat.