Bauen ja, aber nicht im Klinikpark

Das Fazit des Bau- und Umweltschuss war eindeutig. Im Park des Augustahospitals in Anholt wird es keine Bautätigkeit geben. Die, wie es in der NRZ hieß, grüne Lunge von Anholt, wird nicht durch neue Klinikgebäude, in welcher Form auch immer, angetastet. Dies beschloss der Ausschuss in der heutigen Sitzung mit 13 Ja-Stimmen und 4 Enthaltungen ziemlich eindeutig.


Zahlreiche Anwohner des Tichelbruchs waren bei der Sitzung dabei, um aus erster Hand zu hören, wie es mit „der grünen Lunge“ weitergeht. War es nun der Protest der Anwohner, die ihren Unmut über die Medien nach außen getragen haben, oder möglicherweise auch das Verhalten der Klinikleitung, dass zu dem Beschluss geführt hat. Die hatte sich im Vorfeld nicht über ihre Planungen geäußert. Was soll wann und wie in dem Parkgelände gebaut werden? Auch Bauamtsleiter Klaus Dieter Spaan zuckte nur mit den Schultern, als Ulrich Halfmann (Grüne) ihn nach dem Vorhaben der Klinkleitung fragte. Genau diese Mauertaktik war das, was den Kliniknachbarn sauer aufstieß.

Halfmann plädierte vehement dafür, den ursprünglichen Gedanken, nämlich einen Park für Patienten, Besuchern und auch Bürgern zu schaffen und zu erhalten. Die Erstellung des Parkes war eines der ersten Anliegen, dass mit der Erweiterung des ehemaligen Krankenhauses zu einer Neurologischen Fachklinik einherging. Dies, so Halfmann, müsse erhalten werden. Schließlich hätten auch viele Anholter Bürger bei der Erstellung des Parkes mitgeholfen. Der Grünen-Politiker erhielt für seine Forderungen die volle Unterstützung der SPD.

Die Mühle gilt schon als Wahrzeichen des Klinikparks

Einigkeit bestand im Ausschuss aber auch darin, dass die Klinik ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen ist, dass die Möglichkeit zur Weiterentwicklung und Erweiterung haben muss. Diese Möglichkeit bietet der Flächennutzungsplan im Osten der Klinik. Auch dieser Punkt war für die Ausschussmitglieder ein Grund, den Park zu schützen und ihn als Park- und Grünanlage auszuweisen. Frank Häusler (CDU) sprach sich dafür aus, dass die Verwaltung noch mal Kontakt zur Klinikleitung aufnimmt, um die Planungen für die nächsten Jahre zu erfragen. In den Beschluss floss mit ein, dass der Geschäftsführer Bernhard Lammers in der nächsten Ratssitzung, die am 29. Juni in der Mensa der Verbundschule stattfindet, zu den Planungen der Klinik Auskunft geben soll. Der heutige Beschluss muss dann vom Rat abgesegnet werden.

Peter von der Lieth (SPD) mahnte eine schnelle Umsetzung der Bauleitplanung an, um so schnell wie möglich die Straße vom Kreisverkehr bis zum Klinikgelände zu bauen. Mit der Fertigstellung der Straße, würden die Bewohner der Adolf-Donders-Alle und der Augustastraße wesentlich weniger Lärm durch an- und abfahrende Autos zu ertragen haben, da Besucher aus Richtung Bocholt und Isselburg über die neue Straße ab dem Kreisverkehr anfahren würden.