Geschwindigkeit ist keine Hexerei

ISDN war mal aktuell und DSL steckte noch in den Kinderschuhen. Wer sich da, mit einer „tausender Leitung“ ausgestattet, in vermeintlich rasender Geschwindigkeit durch die unendlichen Welten des Internets bewegte, war der King. 

Nun, die tausender Leitung ist in ganz vielen Haushalten noch immer aktuell, weil die renomierten Anbieter es wohl nicht für wirtschaftlich hielten den Großteil von Isselburg und seinen Stadtteilen mit einer schnelleren Leitung zu versorgen. „Lohnt sich nicht, weil der Aufwand nicht im Verhältnis zum Ertrag steht“, hieß es vom magentafarbenen Telefonriesen. Martin Rauer aus Isselburg hatte nun die Nase voll von den ständigen Meckereien seiner Kunden. Eine Unterschriftenaktion für ein schnelleres Internet, die er zum Stadtfest im Juni präsentierte, hat eine kleine Lawine losgetreten. Mehr als 400 Isselburger Bewohner haben sich in die Liste eingetragen und so ihren Wunsch nach einem schnellen DSL Nachdruck verliehen.

Hiervon hat der regionale Anbieter BORnet erfahren und die Gunst der Stunde genutzt. Unter dem Slogan „n bit-ken flotter“ haben die Borkener eine Werbekampagne gestartet und entsprechende Briefe an mögliche Kunden verschickt. Glasfaser heißt das Zauberwort. Damit, bzw. da durch sollen Geschwindigkeiten im Datennetz erzielt werden, die den meisten hiesigen DSL-Nutzern bisher nur vom hören-sagen bekannt waren. Die Rede ist von 50 und sogar 100 Mbit/s. Und das Angebot des Borkener Anbieters umfasst nicht nur eine schnelle Leitung, sondern bietet auch den entsprechenden Nutzen. Die Telefonflatrate für das deutsche Festnetzt gehört ebenso dazu, wie das hochauflösende Fernsehen und das Flatrate-Serven im Internet. Torsten Kreth von der BORnet zeigte gestern in einer Infoveranstaltung im PZ der Verbundschule mit seinem Laptop, welch ungeheurer Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem hiesigen DSL und dem möglichen Glasfaseranschluss liegt. Einhundert Fotos rasten in 1,9 Sekunden durch die Leitung. Und für den Download einer MP3-Datei waren gerademal 0,06 Sekunden nötig. Rund 100 Besucher zeigten, dass ein großer Bedarf seitens der Bevölkerung nach einer schnellen Datenautobahn existiert.

Damit das Ganze was wird, müssen sich mindesten 40% der anschließbaren Haushalte eines jeden Stadtteils bis zum 10. November bei BORnet anmelden. Erst dann wird das Vorhaben durch den Anbieter realisiert. Dies wurde auf der gestrigen Info-Veranstaltung im PZ der Verbundschule deutlich. Natürlich gibt es den superschnellen DSL-Anschluss nicht zum Nulltarif. Von den manchmal doch weit hergeholten Beträgen, die in der Öffentlichkeit, und auch in Kommentaren auf dieser Seite kursieren, ist man allerdings doch ein Stück entfernt.

Wer nun mehr dazu hören und sehen will, der kann das heute im Hahnerfelder Bauerncafe Beusing-Terhorst, am 11.10 im Restaurant Langenhorst, am 13.10. in der Stadthalle Werth, am 18.10. nochmal bei Beusing-Terhorst und am 20.10. im Kath. Pfarrheim am Münsterdeich. Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 20 Uhr