Den Anwohnern an der Gendringer Straße in Anholt bot sich ein relativ erschreckendes Szenario. Zwei verunfallte PKW´s standen in der Werkseinfahrt der Firma Trox, vom Palettenlager stieg Qualm auf und gegenüber vom Pförtnergebäude waren laute Schreie zu hören. Zum Glück war gestern alles nur inszeniert, denn es handelte sich um die Jahresabschlussübung der Isselburger Feuerwehren.
So waren denn auch die Löschzüge aus Anholt, Isselburg, Werth und Gendringen vor Ort, sowie natürlich das DRK, um die Verletzten zu versorgen. Und davon gab es ziemlich viele. Bei dem angenommen Brand am Palettenlager waren viele Verletzte mit Brandwunden zu versorgen. Schwieriger war die Sachlage gegenüber dem Pförtnerhäuschen. Dort war ein Unglück mit Gefahrgutstoffen zu bewältigen. Hier waren mehrere Personen mit ätzenden und giftigen Stoffen in Berührung gekommen.
Die komplizierteste Aufgabe hatten die holländischen Feuerwehrleuten aus Gendringen zu bewältigen. Bei dem inszenierten Verkehrsunfall in der Werkseinfahrt wurde angenommen, dass eine Eisenstange die Rückenlehne des Fahrersitzes und den Körper des Fahrers durchbohrt hatte. Die Feuerwehrmänner mussten deshalb den Schwerverletzten mit samt seines Sitzes aus dem verunfallten Auto bergen und dem Krankenwagen zuführen.
Für Außenstehende schien der ganze Einsatz ein einziges Chaos zu sein. Die Feuerwehrleute und die DRK-Helfer wussten aber durchaus, was zu tun ist. Oliver Kiefmann, Zugführer des Anholter Löschzuges jedenfalls bestätigte, dass der Einsatz angesichts der zunächst unübersichtlichen und dann sehr anspruchsvollen Situation, von allen Beteiligten sehr gut gemeistert wurde. Die „Verletzten“ wurden übrigens von Mitgliedern der Bocholter DLRG gestellt, die ihren Job sehr realitätsnah erledigten. Brandwunden, Blut, Verätzungen und nicht zuletzt die Stange in der Brust des Autofahrers waren so wirklichkeitsnah dargestellt, dass man durchaus den Eindruck echter Verletzungen haben konnte.
Den zahlreichen Schaulustigen auf der Gendringer Straße wurde ein Schauspiel geboten, dass man in der Realität nicht braucht. Sollte so ein Fall aber mal eintreten, weiß man, dass die Löschzüge der Stadt in der Lage sind, mit solchen Katastrophen umzugehen. Oliver Kiefmann jedenfalls war auch damit zufrieden, dass die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Gendringen und dem DRK wieder mal hervorragend funktioniert hat. Nach getaner Arbeit, wozu auch das Aufräumen auf dem Trox-Gelände gehörte, gab es ein gemeinsames Abendessen. Dort wurde dann der gemeinsame Einsatz noch mal besprochen. Insgesamt waren an der Übung rund 150 Personen beteiligt.
Bewegte Bilder (erstellt von Sascha Hübers) von der Einsatzübung zeigt das nebenstehende Video.