Heinz Terhorst geht in den Ruhestand

Die Isselburger kennen es eigentlich nicht anders. Fehlte irgendwo mal ein Knopf, Nähgarn oder Wolle, ging man ins Geschäft zu Heinz Terhorst. Brauchte man Gardinen oder was zum Anziehen, ging man zu Heinz Terhorst. Damit ist jetzt Schluss. Heinz Terhorst geht mit 80 Jahren in den Ruhestand.

Der Mann scheint topfit zu sein. Er fühlt sich gesund, hatte kaum Krankheiten. „Ich hab viel Glück gehabt im Leben“, erklärt der angehende Pensionär. Er ist, wie er sich ausdrückt, innerlich zufrieden. Und dies strahlt er auch aus.

„Die Arbeit war mein Hobby“

1956 hat er das Geschäft an der Minervastraße, gegenüber der Apotheke, von seinen Eltern übernommen. Seitdem hat er fast nur gearbeitet. „An den kurzen Wochenenden habe ich den Papierkram erledigt“, schmunzelt Terhorst. Urlaub mit seiner Frau? Hin und wieder mal zwei Wochen. Am Strand liegen, oder in Hotels wohnen waren ihm ein Greul. Meist hatte er nach wenigen Tagen das Bedürfnis nach Hause fahren zu wollen. Auf die Frage, warum er in so hohem Alter, wo andere längst das Renterleben genießen, noch arbeitet antwortet Terhorst, dass er einfach nicht aufhören konnte. „Für mich war das keine Arbeit, sondern mein Hobby“.

Nun geht Heinz Terhorst in den mehr als verdienten Ruhestand. Allerdings ist er noch unschlüssig, was er nun mit seiner Zeit anfangen soll. Er lebt allein, seine Frau Irmgard verstarb im letzten Jahr.  Ein Hauptaugenmerk legt er auf seinen Garten. „Da gibt es viel zu tun“. Er wird seinen Tag nun neu organisieren müssen. Aber der Mann steckt so voller Optimismus, dass man sich keine Sorgen um ihn machen muss.

Derzeit läuft der Ausverkauf. Am 28. Januar öffnet Heinz Terhorst zum letzten Mal sein Geschäft. Dann ist endgültig Schluss. Was aus den Geschäftsräumen wird, weiß er noch nicht. Vielleicht gibt es jemanden, der dort ein Ladenlokal oder ein Büro eröffnen möchte.