Im ehemaligen Schlachthaus des Anholter Heimathauses sah es aus wie in einer Schreinerei. Überall lagen zugeschnittene Holzbretter, Baumscheiben und diverses Schreinerwerkzeug. An den aufgestellten Tischen wurde fleißig gewerkelt. Kinder und Erwachsene, meist waren es die Väter, bauten gemeinsam Insektenhotels. Organisiert wurde die Aktion gleichermaßen von Kurt Istemas vom Anholter Heimatverein und von Michael Kempkes vom Naturschutzbund Borken, Ortsgruppe Isselburg.
Was ist nun ein Insektenhotel. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein Vogelhaus. Nur dass es nicht einen großen Eingang gibt, sondern ganz viele kleine. Die sind meist in Form von Schilfrohrstäbchen in so einem Haus eingearbeitet. Ein großer Mauerstein, in dem viele kleine Löcher sind, gehörte ebenso dazu, wie eine Baumscheibe in die mittels Bohrmaschine viele Eingänge gebohrt wurden. Und jeder Eingang könnte die Wohnung alleinlebender Insekten werden. Man könnte so ein Haus mit den vielen Wohnmöglichkeiten als Wohnblock für Singles bezeichnen.
Michael Kempkes erklärte, dass es neben zusammenlebenden Insektenvölkern, wie beispielsweise Bienenvölker, auch allein lebende Bienen gibt. Die finden dort ihr Zuhause. Damit alles dem Bauplan von Kurt Istemas entsprach, schaute der überall nach dem Rechten und gab Tipps. Machen mussten die Baumeister allerdings allein.
Insgesamt hatten sich 24 Kinder und Erwachsene angemeldet. Demzufolge ging es ziemlich wuselig im Heimathaus zu. Der Boden war übersät mit Resten der Schilfstäbchen und Holzspänen. Dies war auch am „Bauplatz“ von Jana Varwick (9 Jahre) und Maike Richter (10) so, die ihr Insektenhotel im heimischen Garten aufhängen wollen.