Isselburg21 – Bürger wehren sich gegen Kiesabbau

Jörg Vriesen (links) und Michael Kempkes (hinten rechts) moderierten die Bürgerversammlung

Isselburg´s Bürger wollen kein 120 Hektar großes und 30 Meter tiefes Loch in der Breels. Sie wollen keinen abgesenkten Grundwasserspiegel, sie wollen nicht dreizig Jahre lang auf abgesperrtes Gebiet schauen und, was sie ganz sicher nicht wollen, ist eine unwiderruflich zerstörte Natur.

Gestern Abend formierte sich massiver Widerstand gegen die geplante Erweiterung des Kiesabbaus in der Anholter Breels. In der Bürgerversammlung im Cafe Röschen, das für die rund 100 Besucher fast zu klein war, machten verschiedene Redner deutlich, dass Gewinnsucht einzelner Unternehmen kein Freifahrtschein zur Naturzerstörung sein kann.

In der von Michael Kempkes und Jörg Vriesen initiierten und moderierten Veranstaltung erklärte Josef Tumbrink (Landesvorsitzender NABU), dass jetzt Einfluss auf den Regionalplan genommen werden muss. Hierzu sei die Gründung einer Bürgerinitiative notwendig, um „auf Augenhöhe mit dem Unternehmen zu verhandeln“. Das Unternehmen, die Heeren-Herkener Kiesbaggerei, war durch ihren Geschäftsführer Henk Wieggers vertreten, der bekräftigte, an einer Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative interessiert zu sein.

Viel Beifall erhielt Bürgermeister Rudi Geukes, der mit einigen Ratsmitglieder ins Cafe Röschen gekommen war, als er erklärte, dass Politik und die Verwaltung geschlossen „gegen diesen Wahnsinn“ sind und alle rechtlichen Mittel ausschöpfen wollen, um die Erweiterung des Auskiesungsgebietes zu verhindern.

Die zu gründende Bürgerbewegung will sich, in Anlehnung an die Proteste gegen den Bahnhofneubau in Stuttgart, Isselburg21 nennen. Dies soll auch ein eingetragener Verein mit allen rechtlichen Anforderungen sein. Unter www.isselburg21.de soll schon bald eine Website freigeschaltet werden, auf der die aktuelle Situation ständig dargestellt wird. Jörg Vriesen und Michael Kempkes haben mit dem Naturschutzbund NABU einen starken Partner. Aber das darf natürlich nicht alles sein. Mitglied in dem neuen Verein können Privatpersonen, Vereine, Firmen und Institutionen werden. Jeder ist willkommen. „Je mehr Mitglieder der Verein hat, um so ernster wird er genommen“, erklärte Jörg Vriesen.