Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Isselburg

Gestern fand im Gerätehaus des Löschzuges Werth die Jahreshauptversammlung der Isselburger Gesamtfeuerwehr statt. Neben den Fraktionvorsitzenden Dr. Theo Beine (SPD), Dr. Gerhard Krause (CDU) und Uwe Übelacker (Grüne) nahmen auch Bürgermeister Rudi Geukes, Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld, sowie Kreisbrandmeister Johannes Thesing an der Versammlung teil.

Alle Redner lobten in ihren Grußworten die große Leistungsfähigkeit der gesamten Feuerwehr. Der von Geschäftsführer Michael Bonnes vorgelesene Jahresbericht machte deutlich, dass die aktiven Mitglieder der drei Löschzüge mit insgesamt 110 Einsätzen knapp jeden dritten Tag im Einsatz waren. Ehrenamtlich wohlgemerkt. Dies sei gar nicht hoch genug zu bewerten. Es wurde aber auch deutlich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und der ehrenamtlichen Tätigkeit immer schwieriger wird. Arbeitgeber haben oftmals kein Verständnis dafür, wenn der Arbeitnehmer für einen Feuerwehreinsatz den Arbeitsplatz verlässt. Würden alle so denken, wäre der Einsatz einer freiwilligen Feuerwehr nicht möglich. Wer würde wohl den Brand löschen, wenn der eigene Betrieb betroffen wäre?

Anderseits erklärte Bürgermeister Rudi Geukes, dass er während seiner Tätigkeit als Lehrer sehr oft bei der Suche nach Ausbildungsplätzen geholfen hat. Hierbei habe sich dann herausgestellt, dass die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr oft „als sehr positiv“ von den Ausbildungsbetrieben bewertet wird.

Feuerwehrgerätehaus an der Reeser Straße befindet sich noch in der Warteschleife

Aktuelle Bauvorhaben sind der ergänzende Bau einer Garage in Werth, sowie die Erneuerung der Sanitärräume im Gerätehaus des Löschzuges Isselburg. Beide Vorhaben können in Kürze begonnen werden. Für die Garage fehlt nur noch die Genehmigung des Kreises Borken, für die Sanitärräume wurde der Aufrag bereits vergeben. Ein Sorgenkind ist nach wie vor der Neubau eines Gerätehauses an der Reeser Straße. Hier fehlen mindestens bis 2016 die finanziellen Mittel. Alle anwesenden Politiker waren sich einig, dass an einem Neubau kein Weg vorbei führen würde. Uwe Übelacker bekräftigte, dass er bei der nächsten Etatplanung dieses Thema wieder auf die Tagesordnung bringen will. Auch der Stellv. Stadtbrandmeister Markus Berning, der Jürgen Großkopf vertrat, nahm die Politik und den Bürgermeister in die Pflicht, schnellstens für Abhilfe bei den unhaltbaren Zuständen bezüglich des Gerätehauses am Münsterdeich zu sorgen.

Geplante Arbeitszeitrichtlinie der EU stößt auf große Ablehnung

Ein wichtiges Thema war auch die von der EU geplante Arbeitszeitrichtlinie. Danach dürfen ehrenamtlich Tätige  maximal 48 Wochenstunden arbeiten. Dabei, und das ist der Knackpunkt, werden die Stunden der regulären Arbeit und die der ehrenamtlichen Tätigkeit aufaddiert. Ein Arbeitnehmer, der aufgrund von Feuerwehreinsätzen in der Woche schon zehn Stunden aufwendet, dürfte dann bei seinem Arbeitgeber möglicherweise nur noch 25 Stunden arbeiten. Oder andersrum: Der Arbeitnehmer, der eine Wochenarbeitszeit von 35 Stunden hat, könnte beispielsweise am Donnerstag keinen Feuerwehreinsatz mitmachen, weil er aufgrund von regulärer Arbeitszeit und einem Übungsabend der Feuerwehr bereits sein Arbeitszeitkontingent erfüllt hat. Würde diese Regelung von der EU beschlossen, wäre das wahrscheinlich das Ende von freiwilligen Feuerwehren. Die Alternative wäre eine  Berufsfeuerwehr, die sich allerdings kaum eine Kommune leisten kann. Wie Kreisbrandmeister Johannes Thesing erklärte, laufen die Feuerwehrverbände bereits Sturm gegen die geplante Richtlinie.

Selbstverständlich gab es im Verlaufe der Versammlungen einig Beförderungen. Matthias Hartung und Marcel Kortstegge wurden zum Feuerwehrmann ernannt. Marc Löken und Jürgen Kleideiter tragen seit gestern die Dienstbezeichnung „Unterbrandmeister“, während Michael Bonnes zum Brandmeister und zum Stellv. Zugführer für den Löschzug Isselburg ernannt wurde.

Zahlen und Fakten

Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Isselburg bestand Ende 2011 aus 105 aktiven Feuerwehrmännern (35 LZ Isselburg, 32 LZ Anholt, 38 LZ Werth), aus 28 Mitglieder der Jugendfeuerwehr (12 JF Isselburg und 16 JF Werth), sowie 22 Mitglieder der Ehrenabteilung.

Insgesamt wurden die drei Löschzüge zu 110 Einsätzen gerufen. Diese teilen sich auf in 42 Brandeinsätze, 48 technische Hilfeleistungen und 12 Fehlalarmierungen. Außerdem wurden 8 Brandsicherheitswachen gehalten und 3 Großübungen durchgeführt