Anholter Rathaus – Investor gerät unter Druck

Die Begeisterung war 2010 groß, als Investor Jörg Uhlenbrock das Anholter Rathaus kaufte, um es anschließend zu restaurieren. Mit kleinen Geschäften und gastronomischen Betrieben sollte der Anholter Markt wieder ein Anziehungspunkt werden.

Die Ernüchterung ist allerdings jetzt genauso groß.  Und dies vor allem in der Stadtverwaltung. Denn, wenn man davon absieht, dass der Bereich über dem Anholter Lädchen in eine renovierte Wohnung umgewandelt wurde, ist noch nicht sehr viel passiert. Die alte Küche wurde entfernt und einige Innenarbeiten verrichtet. Aber seit einigen Monaten tut sich nichts.

Diese Inaktivität des Investors stößt gerade bei Bürgermeister Rudi Geukes auf wenig Gegenliebe. „Wir betrachten die Sache kritisch und mit großer Sorge“, erklärte Geukes auf Nachfrage.  Allerdings räumte er ein, dass die Stadt derzeit keine Handhabe hat, um auf Uhlenbrock Druck auszuüben. Dies geht erst, wenn absehbar ist, dass Uhlenbrock den vertraglich festgelegten Termin im Mai 2015 nicht einhalten kann. Dann müssen nämlich alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dies ist sicherlich noch machbar. Allerdings lassen zwischenzeitlich gemachte Aussagen Uhlenbrock´s doch erhebliche Zweifel aufkommen. Immer wieder wurden von ihm Pächter für die diversen Räume in Aussicht gestellt. Geblieben ist davon bisher allerdings nichts.

Ein Cafe sollte es werden, ein Restaurant, ein kleines Weingeschäft und noch einiges mehr. Vielversprechend sahen die Entwürfe aus. Von der Realisation scheint Jörg Uhlenbrock allerdings, nimmt man die momentane Situation, noch weit entfernt. Vielerorts bestehen große Zweifel, dass das Projekt überhaupt fertiggestellt wird.

Sollte dies so eintreten, oder für die Stadt absehbar sein, dass Jörg Uhlenbrock den Fertigstellungstermin 2015 nicht einhalten kann, besteht für die Stadt ein Rückkaufsrecht. Dies hätte allerdings zur Folge, dass nach wie vor das Anholter Rathaus nicht mehr als eine Fassade darstellt, deren Räumlichkeitenn in  keinster Weise nutzbar sind.

Für eine Stellungnahme war Jörg Uhlenbrock, auch telefonisch, nicht erreichbar.

Grafik: Ingo Krasenbrink