London hin und zurück. Im Normalfall ist das eine einfach Geschichte. Mit dem Fahrrad allerdings ist ein Besuch in Englands Hauptstadt und Millionenmetropole ein Abenteuer. Hiervon können Wolfgang Willmer, Jürgen Benning, Olaf Kempka, Norbert Dunkerbeck und Dieter Hübers nun ein Lied singen.
Der Hinweg ging über gut ausgebaute holländische Radwege bis Hoek van Holland. Dort ging es auf die Fähre, die über Nacht bis Harwich fährt. Dann stand wieder der Drahtesel im Mittelpunkt. Eigentlich begann das Abenteuer erst dort so richtig. Angenommen haben die fünf Radler ja, dass man auf einer ziemlich ebenen Strecke nach London radelt. Doch weit gefehlt. Es ging über lange Steigungen und kurze Gefällstrecken im wahrsten Sinne bergauf und bergab, was sich schon bald auf die Kondition auswirkte.
Radfahren in London selbst ist aufgrund des Straßenverkehrs nicht einfach und auch nicht ungefährlich. Mehrfach mussten die Fünf den sicheren Bürgersteig nutzen. Busse und Taxen beharren auf ihr Recht, die gesamte Fahrbahn zu nutzen. Und man vergesse nicht: In England fahren alle auf der linken Seite. Auch das war für die Radfahrer sehr gewöhnungsbedürftig.
Die Besichtigungen am Buckingham-Palast, des Big Ben und all den anderen besuchten Sehenswürdigkeiten, entschädigte dann aber für die eine oder andere verkehrsbedingte Schwierigkeit. Alle Fünf lobten vor allem die sehr große Hilfsbereitschaft der Menschen. Bei scheinbarer Ratlosigkeit wurde oftmals sofort Hilfe angeboten. Dies bestätigte sich auch noch mal auf der Rückfahrt, die zunächst mit dem Zug von London nach Harwich ging. Einmal mussten die fünf Radler aus Werth umsteigen. Da die Zeit für das Umsteigen eigentlich nicht reichte, wartete der zweite Zug solange, bis die Fünf ihre Räder verstaut hatten. Das könnte man sich bei der Deutschen Bahn wohl eher nicht vorstellen.
Nach der Rückfahrt nach Holland mit der Fähre, wurden die Radler mit dem Auto bis nach Duiven gebracht. Die restlichen rund 60 Kilometer gingen dann noch mal per Fahrrad, während das Gepäck schon mit dem Auto nach Werth gebracht wurde. Mit großem Hallo wurden Wolfgang Willmer, Jürgen Benning, Olaf Kempka, Norbert Dunkerbeck und Dieter Hübers im Vereinslokal der Werther Knappen empfangen.
Norbert Dunkerbeck hatte übrigens erst Pech und dann doch wieder Glück. In London hatte er scheinbar seine Uhr verloren. Aber ohne Uhr, das ging dann ja wohl gar nicht. Also kaufte er sich dort eine neue Uhr. Diese Geschichte erzählte er dann im Vereinslokal. Plötzlich die Stimme aus dem Hintergrund. „Wieso verloren, die Uhr hab ich doch in der Wäsche gefunden“, erklärte seine Frau. Offensichtlich war ihm die Uhr beim Kramen im Wäschebeutel vom Handgelenk gerutscht. Nun hat er also auch eine englische Uhr, die ihn wahrscheinlich noch nachhaltig an seine „London-Tour“ erinnert. Das werden auf jeden Fall die zahlreichen Fotos und die diversen Videoaufnahmen, die während der Tour gemacht wurden.
Fotos: Privat