Seit Jahren stehen die Häuser leer. Den Eigentümern scheint es egal zu sein, was mit ihrem Gemäuer passiert. Die Rede ist von sogenannten „Schrottimmobilien“? Hierunter versteht man Häuser, die seit langem leer stehen und vor sich hin gammeln. Bisher hatten Kommunen keine Möglichkeit, den Besitzern solcher Immobilien bei zu kommen. Dies ist aufgrund einer Gesetzesänderung im Baugesetzbuch jetzt anders.
In Isselburg und Anholt gibt es einige solcher Immobilien, in denen schon seit Jahren, manchmal sogar Jahrzehnten kein Mensch mehr wohnt. Und genauso lange gammeln solche Häuser vor sich hin. Die Besitzer haben schlichtweg die Pflege und Instandhaltung ihres Besitzes eingestellt. Entsprechend schlecht sehen solche Häuser aus. Und das so ein Anblick nicht eben zur Steigerung des Image der Stadt beiträgt, versteht sich von selbst.
Solch renovierungsbedürftige und scheinbar vergessene Gebäude sind auch der hiesigen Verwaltung ein Dorn im Auge. Bisher konnte sie allerdings gegen solche Missstände nichts ausrichten. Aufgrund einer Gesetzesänderung im Baugesetzbuch hat sich dies jedoch geändert. Ende des vergangenen Jahres hatte sich die IG Bau für eine solche Änderung, die jetzt vom Bundestag verabschiedet wurde, stark gemacht. Damit sind wichtige Weichen gestellt, dass marode Immobilien, die jahrelang unbewohnt vor sich hin gammeln, nicht zum Dauerproblem werden.
Den Kommunen steht es jetzt frei, gegen die Besitzer solch heruntergekommen Immobilien vorzugehen. Vor diesem Hintergrund appelliert die IG Bau, die neuen Möglichkeiten offensiv zu nutzen. „Jetzt sind die Städte und Gemeinden am Zug. Sie können den Eigentümern von ‚Schrottimmobilien’ sagen: „Entweder Du sanierst – oder wir schicken Dir eine Abrissverfügung. Und an den Kosten des zwangsweisen Abbruchs wirst Du beteiligt“.
Ausdrücklich gehe es dabei allerdings nicht um Gebäude, die nur für kurze Zeit leer stünden und bei denen eine Modernisierung absehbar sei. „Im Fokus stehen lange Zeit unbewohnte Immobilien mit großem Sanierungsstau, die die Eigentümer verwahrlosen lassen“, heißt es seitens der IG Bau.