Wenn der Marktplatz und die Straßen geschmückt sind und wenn am Samstagnachmittag sich viele Menschen auf dem Markplatz treffen und wenn dann noch Manfred Schemkes vor das Mikrofon tritt, dann weiß jeder, es ist Schützenfest in Anholt.
„Ihr habt euch alle richtig schickt gemacht“, bemerkte Präsident Manfred Schemkes wohlwollend. Und in der Tat bot das Königspaar und der Thron ein imposantes Bild. Und die vielen Besucher, die sich auf dem Markt eingefunden hatten, gaben dem Schützenfestbeginn den richtigen Rahmen. Das Grenzlandtambourcorps, das Isselburger Blasorchester und das Tambourcorps aus Vehlingen sorgten für die musikalischen Töne. Mit dabei waren auch Julius Geven und Laura van der Linde, das neue Kinderschützenkönigspaar. Hier muss man auch den Eltern des jungen Königspaares ein Kompliment machen. König und Königin waren ganz in weiß gekleidet und beide fügten sich damit passend in den feierlichen Rahmen ein. Und wie es sich für eine Schützenkönigin gehört, hielt sie auch ein kleines Blumensträußchen in ihrer Hand. Der kleine König trug selbstverständlich auch eine Krawatte.
Das Schützenfest in Anholt ist ein Volksfest mit einer langen Vereinstradition. Stets war es das Bemühnen des Vereins, durch sein Auftreten und seine Feste Kameradschaft und Frohsinn zu verbreiten. Dies, so Schemkes, wird auch zukünftig die Aufgabe sein.
Hierbei bezog sich der Präsident auf den Ohrwurm „An Tagen wie diesen“. Es ist ein Lied über das Feiern mit guten Freunden und über Lebenslust. Es geht darum, das Hier und Jetzt zu genießen. Eben ganz, wie es die Philosophie des Schützenvereins ist.
Ein fester Bestandteil des Schützenfestes ist das Fahnenschlagen. Als Karsten Schmeink im vergangenen Jahr den Vogel abschoss, stellte sich ein kleines Dilemma ein. Denn alle Fahnenschwenker wurden Mitglieder des Thrones. Somit bestand die Gefahr, dass in diesem Jahr das Fahnenschlagen ausfiel. Dieses Problem wurde aber durch den Thronclub „Einer wird König“ gut gelöst. Denn ganz heimlich übten einige Mitglieder in den vergangenen Wochen das Fahnenschlagen. „Mit eisener Disziplin“, wie Präsident Manfred Schemkes bestätigte. Und so fand dann zur Überraschung der eigentlichen Fahnenschwenker das Fahnenschlagen doch statt. Und die Mitglieder des Thronclubs haben augenscheinlich bis fast zur Perfektion geübt, denn ihre Aufführung stand denen der normalen Fahnenschwenker in nichts nach. Nach dem dann anschließenden Umzug durch die Stadt fand dann vor der Pankratiuskirche der große Zapfenstreich statt.
Und der Tag der Überraschungen war damit noch nicht zu Ende. Auch beim abendlichen Festball wartete eine Überraschung. Diesmal ging es nur um das Königspaar. Denn der Thron hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen. Theo Theissen, Mitglied des Thrones und Keyboarder bei der Band Braingate nutzte seine Kontakte zu einem Tonstudio. Dort produzierte der gesamte Thron eine CD. Der Arbeitstitel lautete Thronlied-Boogie in G-Dur. Grundlage war der Ohrwurm von Drafi Deutscher „Marmor Stein und Eisen bricht“. Theo Theissen hatte den Text passend zum Königspaar geschrieben. Nun wäre es ja zu einfach gewesen, dem Königspaar einfach die CD zu überreichen. Der Thron ließ es sich nicht nehmen, das Stück live im Zelt aufzuführen. Thronmitglied Syliva Hermann übernahm den stimmlichen Part, während Theo Theissen die Melodie auf Keyboard spielte. Ein gelungenes Werk, dass zum Einen das Königspaar sehr freute und für das es zum Anderen vom Publikum stürmischen Beifall gab.
Bilder vom Samstag gibt es in der Fotogalerie