Bundesgesundheitsminister Bahr besuchte das Augustahospital

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Die Verantwortlichen des Augustahospitals in Anholt waren im Vorfeld schon ein bisschen angespannt, denn hoher Besuch wurde erwartet. Am Dienstag gab sich kein Gegeringerer, als Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Ehre, die MS-Fachklinik zu besuchen. Verwaltungsdirektor Sebastian Lasczok machte daraus auch keinen Hehl. „So ein Besuch ist aufregend, aber auch sehr wichtig für die Klinik“, erklärte er im Vorfeld.

Freilich ist jetzt, kurz vor der Bundestagswahl, die heiße Phase des Wahlkampfes. Und es ist fraglich, ob der Minister auch gekommen wäre, wenn die Wahlen nicht bevorständen. Aber der Besuch von Bahr ehrt auch das Augustahospital, deren Leitung und alle dort arbeitenden Menschen. Vom hohen Qualitätsstandart der Klinik konnte sich der Minister bei einem Rundgang durch das Haus überzeugen.

Im Veranstaltungsraum warteten derweil viele Besucher auf den Minister. Darunter auch Annette Scherwinski vom Kreis Borken. Sie sprach im Vorfeld über die Möglichkeiten, junge Ärzte aufs Land nach Isselburg zu holen. Obwohl nicht abgesprochen, nahm später auch der Minister diese Thematik auf.  Zunächst einmal bestätigte Bahr, dass Isselburg stolz auf die Klinik sein könne. Sie habe durch die Spezialisierung auf die Behandlung von Multiple Sklerose eine Nische gefunden und damit auch für den Erhalt des Standortes gesorgt.

Unter den Besuchern waren nicht nur die FDP-Parteifreunde Hermann Gebbing, Andreas Böggering und Kevin Schneider, sondern mit Frank Häusler und Theo Beine auch die Fraktionsvorsitzenden von CDU und SPD. Theo Beine fragte den Minister direkt, was die Stadt Isselburg tun könne, um junge Ärzte in der Funktion als Hausärzte nach Isselburg zu holen. „Schließlich“, so Beine, “ sind weit mehr als die Hälfte unsere in der Stadt praktizierenden Ärzte älter als 65 Jahre. „Versuchen Sie mit ihren Stärken zu punkten“, riet Daniel Bahr. „Sorgen Sie für eine perfekte Kinderbetreuung, schaffen Sie Arbeitsplätze für den Ehepartner der Ärzte und bieten ein entsprechendes kulturelles Angebot“.

Erstaunt war Bahr darüber, dass die Stadt Bocholt wohl mit viel Geld um Ärzte wirbt. Wie Frank Häusler erklärte, hat die Stadt einen Arzt mit 50.000 Euro aus dem Stadtsäckel nach Bocholt gelockt. „Sowas können wir hier in Issleburg nicht“, machte Häusler deutlich. Der Minister verwehrte sich gegen solche Praktiken. „So etwas darf nicht sein“!

Insgesamt dauerte der Besuch des Minister knapp 90 Minuten. Zum Schluss hatte er es eilig. Der nächste Termin wartete schon. „Und ich bin jetzt schon spät dran“.