Verkehrsschau zeigt Gefahrenstellen auf

Im umgebauten Abschnitt der Minervastraße zwischen Reeser Straße und Münsterdeich zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass wegen des Charakters als Geschäftsstraße die Autofahrer auch ohne besondere Temporegeln den Fuß vom Gas nehmen
Im umgebauten Abschnitt der Minervastraße zwischen Reeser Straße und Münsterdeich zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass wegen des Charakters als Geschäftsstraße die Autofahrer auch ohne besondere Temporegeln den Fuß vom Gas nehmen. Archivfoto: IL

Unter der Leitung des Fachbereichs Verkehr des Kreises Borken ist in Isselburg die „Allgemeine Verkehrsschau“ durchgeführt worden. Vertreter der Bezirksregierung Münster, der Polizei, der Straßenbaubetriebe des Landes und des Kreises Borken sowie der Stadtverwaltung Isselburg und der örtlichen Ratsfraktionen haben sich besondere Gefahrenstellen innerhalb des Stadtgebiets angesehen.

Zunächst fand ein Austausch über die derzeitigen Straßenverhältnisse und die aktuelle Unfalllage statt. Im vergangenen Jahr war eine Steigerung der Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Gefährdet sind nach wie vor Radfahrer, die sich innerhalb der Ortschaften auf den linken Rad- und Gehwegen bewegen. Sie werden von einbiegenden Autofahrern schlichtweg übersehen. Im Verlauf der Werther Straße sollten Radfahrer deshalb stadteinwärts den markierten Schutzstreifen auf der Fahrbahn benutzen. Wer dennoch links fährt, riskiert ein Verwarnungsgeld und geht zudem ein hohes Unfallrisiko ein. Bei den höheren Unfallzahlen handelte es sich allerdings überwiegend um leichte Sachschäden. Als Ursache werden die umfangreichen Baumaßnahmen im Vorfahrtstraßennetz vermutet, die zu Veränderungen des Verkehrsverhaltens geführt haben können.

Straßenbauarbeiten werden auch in Zukunft zu Einschränkungen in Isselburg führen, allerdings überwiegend mit erfreulichen Folgen. Geplant sind der Radweg-Anschluss entlang der B 67 bis nach Empel, die Markierung einer „2+1 Verkehrsführung“ auf der B 67 von Bocholt bis Werth, der Umbau der Kreuzung K 1/K 2 (Höftgraben) zum Kreisverkehr sowie die Deckensanierung der L 605 (Schüttensteiner Straße) zwischen Werth und Isselburg. Konkrete Termine stehen für diese Vorhaben aber noch nicht fest.

Die Verkehrsschau führte die Gruppe durch die Ortsteile Werth, Isselburg, Anholt, Vehlingen und Heelden. Neben kleineren Korrekturen im Schilderwald, zum Beispiel veränderte Standorte wegen neuer Bebauung, wurden auch weitreichendere Beschlüsse gefasst: Die Minervastraße im Bereich des Rathauses ist derzeit als verkehrsberuhigter Bereich (Tempo 20) und als Halteverbotszone ausgewiesen. Im Rahmen eines Verkehrsversuchs über drei Monate sollen dort nun 17 Verkehrszeichen abgebaut werden. Abhängig vom Verhalten der Verkehrsteilnehmer wird anschließend entschieden, ob es dabei bleiben kann. Im umgebauten Abschnitt der Minervastraße zwischen Reeser Straße und Münsterdeich zeigen die bisherigen Erfahrungen, dass wegen des Charakters als Geschäftsstraße die Autofahrer auch ohne besondere Temporegeln den Fuß vom Gas nehmen.

Autofahrer, die in Heelden von der Millinger Straße (L 458) in die B 67 einbiegen, haben es nicht leicht. Die Verkehrsbelastung auf der Bundesstraße lässt ein komfortables Einbiegen zu Spitzenzeiten kaum zu. Eine Unfallhäufung liegt aber nicht vor. Die eingeschränkten Sichtverhältnisse beeinträchtigen die Fahrer zusätzlich. Der Landesbetrieb Straßen.NRW hat den Auftrag erhalten, zu prüfen, wie lang die Wartezeiten für Autofahrer sind, um sicher auf die B67 abzubiegen. Sollten die Zeiten aber in einem verträglichen Rahmen liegen, ist mit einem Umbau der Kreuzung vorerst nicht zu rechnen. Die Linksabbiegespuren auf der Straße „Am Berg“ in Isselburg sollen als Parkstreifen umgewidmet werden.

Die Verkehrssituation für Radfahrer auf der Deichstraße in Werth, von der Schüttensteiner Straße bis zum Pendeweg, soll überprüft werden. Der Straßenbetrieb des Kreises wird hierzu Vorschläge entwickeln. Die Binnenstraße in Werth soll als „verkehrsberuhigter Bereich“ beschildert werden. Weitere Maßnahmen sind aufgrund des Ausbauzustandes und der schwachen Verkehrsbelastung nicht erforderlich. Fußgänger und Radfahrer überqueren die Straße Stromberg am Ortsausgang von Isselburg ohne Querungshilfe. Ein aufwändiger Umbau des Kreuzungsbereichs wird aufgrund der Einsparungen im Landeshaushalt kaum zu realisieren sein. Es soll nun geprüft werden, ob die Unterführung im Bereich des Schulgeländes auch vom allgemeinen Fußgänger- und Radverkehr genutzt werden sollte. Sofern die Sicherheitsvorbehalte entfallen, könnte die Wegweisung für Radafahrer verändert werden. Das kurzeitige Parken an der Klever Straße in Höhe des Verbrauchermarktes in Anholt behindert den Verkehrsfluss auf der Landesstraße erheblich. Deshalb wird auf einem Abschnitt von etwa 100 Metern ein beidseitiges absolutes Haltverbot eingerichtet. Alle, die nur kurz etwas besorgen möchten, sollten ab sofort das erweiterte Parkangebot des Verbrauchermarktes nutzen. Die Stadt Isselburg wird künftig Verstöße ahnden.