Ärztliche Versorgung steht auf der Kippe

Dr. Benninghoff sieht die zukünftige ärztliche Versorgung in der Stadt als stark gefährdet an
Dr. Benninghoff sieht die zukünftige ärztliche Versorgung in der Stadt als stark gefährdet an

Am vergangenen Samstag fand im Pfarrheim am Münsterdeich die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsverein Isselburg statt. Hauptthema war hierbei, wie es in der Zukunft um die ärztliche Versorgung in Isselburg bestellt ist. Dr. Benninghoff aus Werth machte deutlich, dass es in absehbarer Zeit zu erheblichen Problemen kommen kann, wenn nicht jetzt die Weichen dafür gestellt werden, Isselburg für junge Ärzten attraktiv zu machen. „Die Infrastruktur muss stimmen, damit junge Ärzte in der Tätigkeit als Landarzt eine Perspektive sehen“. 

Der Mediziner wirkte vor allem wegen der aufwendigen Bürokratie ein wenig gefrustet. „Manchmal ist das nur noch mit der Faust in der Tasche zu ertragen“, so Benninghoff. „Für den ganzen Schriftkram geht meist der ganze Sonntag drauf“. Abrechnungen, Verwaltungsarbeit und die ständigen Neuerungen in der Gebührenordnung zehren an der ohnehin knapp bemessen Freizeit.

Was dem Arzt aber viel größere Sorgen bereitet, ist die Altersstruktur der in der Stadt niedergelassenen Ärzte. Fünf von den sechs Medizinern haben das sechzigste Lebensjahr längst überschritten und könnten, wenn sie wollten, bald in den Ruhestand gehen. Sollte dies geschehen, könnte es für Isselburg zu einem Kollaps bei der ärztlichen Versorgung kommen. Dr. Benninghoff machte deutlich, dass die Politik die Grundlagen dafür schaffen muss, dass junge Mediziner als Landarzt den Weg nach Isselburg gehen können. Sie müssen für sich und ihre Familien ein zukunftsträchtiges und lebenswertes Umfeld vorfinden. Und zu der notwendigen Infrastruktur gehört auch ein funktionierendes Schulsystem. Das wird allerdings in Isselburg fehlen. Die jüngste Entwicklung macht dies mehr als deutlich.

Es wird also schwierig adäquate Grundlagen für junge Landärzte zu schaffen, zumal die Nachwuchsmediziner oftmals ihre Zukunft im Ausland sehen, wo unter anderem auch die finanziellen Bedingungen besser sind. Wenn sich ein angehender Landarzt seine Praxis einrichten will, muss er im Schnitt, so Dr. Benninghoff, etwa 50.000 Euro in die Hand nehmen. Mangels leerer Kassen kann die Stadt hier nicht helfend eingreifen. Dies scheint in einigen anderen Kommunen anders zu sein. Da greift der Kämmerer schon mal ins Geldsäckel, um jungen Ärzten einen finanziellen Anreiz zu geben. Dr. Benninghoff riss die Möglichkeit eines Ärztehauses an. Mehrere Ärzte könnten sich so Räumlichkeiten und medizinisches Gerät teilen. Dies würde die Investitionen für jeden Einzelnen stark reduzieren.

Auf der Tagesordnung standen aber noch zwei andere Punkte. Bei der anstehenden Kommunalwahl im Mai 2014 möchte Manfred Mäteling als SPD-Mitglied für den Kreistag kandidieren. Bei der Abstimmung votierten alle anwesenden Wahlberechtigten dafür, Manfred Mäteling als Kandidat ins Rennen zu schicken.

ehrung_11_2013

Für langjährige Mitgliedschaft wurden Wilhelm Terodde, Antonia Neckritz, Martina Koriath, Heinz-Willi Arndts (40 Jahre), Marco Brandenburg, Martina Melis. Christoph Pries (25 Jahre und Sayi Celal (10 Jahre) geehrt. Auf dem Foto fehlen Christoph Pries, Martina Koriath und Wilhelm Terodde