Die Heeldener Grundschule, die zum Grundschulverbund Heelden/Werth gehörte, ist schon seit Sommer 2012 nur noch ein leerstehendes Gebäude. Heeldener Kinder gehen seit dem in Werth oder Isselburg zur Schule. Die Politik hat entschieden, dass das leerstehende Gebäude in absehbarer Zeit abgerissen wird und dann, aufgeteilt in drei Bauplätze, Einfamilienhäusern platz machen soll.
Wenn die Heeldener Bürger das Ende der Schule auch nicht verhindern konnten, so wollten sie sich doch noch mal von ihrer Schule verabschieden. Organisiert von Johannes Epping, trafen sich gestern viele Heeldener Bürger in der Schule, um noch mal durch die Räume zu gehen, sich mit anderen ehemaligen Mitschülern und einigen Lehrern auszutauschen und sich viele gute und vielleicht auch einige eher ungute Begebenheiten in Erinnerung zu rufen. Auch wenn das Wetter nicht gerade wohlgesinnt war, so nutzten viele ehemalige Schüler und Schülerinnen diese Möglichkeit.
Alle Vereine machten mit
Johannes Epping, der selbst auch die Schule besuchte, hatte eigentlich keine große Mühe, die Heeldener Vereine zum Mitmachen zu bewegen. Alle entschieden sich spontan dafür, den Tag gemeinsam zu gestalten. So waren denn der Heimatverein, das Tambourcorps, der Schützenverein und auch der FC Heelden dabei. Und auch die Künstler/innen von Isselburg Creativ engagierten sich in Form einer kleinen Kunstausstellung. Hildegunde Hagemann sorgte mit vielen kleinen „Buschtrommeln“ dafür, dass die jüngeren Besucher schon mal ihre Karriere als Schlagzeuger starten konnten. Rene Tangelder ließ im Eingangsbereich die E-Gitarre erklingen. Jeder trug seinen Anteil zum Gelingen des Festes bei. Viele „Ehemalige“ hatten in ihren Fotobeständen gekramt und Bilder aus der Schulzeit an Wänden und auf Fensterbänken präsentiert. Und viele Zeitungsausschnitte zeigten, dass die Schule in Heelden auch eine gewisse Blütezeit vorweisen konnte. Eine große Cafeteria und ein Grillstand sorgten für das leibliche Wohl. Und auch Getränke gab es in heißer und kalter Form mehr als genug.
Auch die Lehrer denken mit Wehmut zurück
Auch einige ehemalige Lehrer hatten den Weg nach Heelden gefunden. Bernhard Bollrath und Hans-Bernd Rücker konnten viele Geschichten aus ihrem ehemaligen Heeldener Lehrerdasein erzählen. Vor allem die letzten Jahre sind wohl nicht einfach gewesen. „Es gab schon in den letzten Jahren keine Sicherheit über den Bestand der Schule“, erklärten Bollrath und Rücker. Beide lobten aber das kollegiale Verhältnis, dass an der Schule herrschte.
Natürlich herrschte bei den Besuchern Traurigkeit vor. Schließlich endet mit dem Ende und dem bevorstehenden Abriss der Schule ein Stück Heeldener Geschichte. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Bewohner aufgrund der Tatsache, dass es kein Kindergarten, keine Schule, keine Kirche und kein Geschäft gibt, ziemlich gefrustet sind. „Wer will denn noch hierher ziehen“, fragen sich die allermeisten Bewohner.
Familien mit Kindern sind verärgert
Regelrecht verärgert sind vor allem die Familien, die kleine Kinder haben. Grund hierfür ist, dass auch der Spielplatz, der an der Schule grenzt, den zukünftigen Bauplätzen weichen soll. Johannes Epping erklärte, dass allein auf der Schulstraße dreizehn Kinder wohnen, die den Spielplatz fast täglich nutzen. Viele Eltern sind deshalb der Meinung, dass die Stadt, wenn denn schon alles abgerissen und verkauft werden soll, zumindest für die Kinder einen Ersatzspielplatz schaffen soll.