Die Hoffnung stirbt zuletzt

Am 17. April fand im Feuerwehrgerätehaus Werth die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Isselburg statt. Haupttagesordnungspunkte waren die Verabschiedung des scheidenden Löschzugführer Andreas Kobs, die Beförderung von Michael Bonnes zum neuen Löschzugführer und die Gastrede von Kreisbrandmeister Johannes Thesing. 

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An der Spitze des Löschzuges Isselburg gab es einen Wechsel. Andreas Kobs gab sein Amt als Löschzugführer auf. Und diese Positition hatte er immerhin rund dreizig Jahre inne. Kobs verlässt damit aber nicht seinen Löschzug. „Ich möchte nur noch einfacher Feuerwehrmann sein und den Menschen weitrhin helfen“, erklärte Kobs und betonte, dass jetzt mal auch jüngere Leute Verantwortung übernehmen sollten. Und mit Michael Bonnes gibt es so einen. Bisher waren Andreas Kobs als Löschzugführer und Michael Bonnes als sein Stellvertreter schon ein eingespieltes Team. Da lag es nahe, dass Bonnes nun als neuer Löschzugführer eine Stufe nach oben rutschte. Seit Stellvertreter ist Peter Hüls. Beide übernehmen die jeweilige Postition zunächst kommissarisch, da noch einige Lehrgänge fehlen. Dies soll aber, so ließ Stadtbrandmeister Jürgen Großkopf durchklingen, in nächster Zeit abgearbeitet werden.

Bürgermeister Rudi Geukes erklärte, dass in den Haushalt 2015 und 2016 jeweils 750.000 Euro für das neue Feuerwehrgerätehaus des Löschzug Isselburg eingestellt werden. Damit sei die finanzielle Grundlage für den Bau gelegt. Nun sind die Entscheidungsträger der Stadt, in diesem Fall Ausschüsse und Rat, gefragt, das Vorhaben möglichst schnell auf den Weg zu bringen.

„Vielleicht erlebe ich noch die Fertigstellung des neuen Gerätehauses“

Kreisbrandmeister Johannes Thesing, dass er noch die Fertigstellung des neuen Gerätehauses in seiner aktiven Dienstzeit erlebt
Kreisbrandmeister Johannes Thesing hofft, dass er noch die Fertigstellung des neuen Gerätehauses in seiner aktiven Dienstzeit erlebt

Kreisbrandmeister Johannes Thesing bescheinigte den Feuerwehren der Stadt einen sehr hohen Leistungsstandart. Auch die technische Ausstattung sei auf einem sehr hohen Level. Allerdings missviel Thesing, dass zwar seit mehr als zehn Jahren über ein neues Gerätehaus für den Löschzug Isselburg gesprochen wird, dass aber eben außer Gerede noch nichts passiert sei. „Ein paar Jahre muss ich ja noch“, erklärte Thesing, „da hab ich noch die Hoffnung, dass ich die Fertigstellung des neuen Gerätehauses in meiner aktiven Dienstzeit noch erlebe“. Thesing beschäftigte sich aber in seiner Rede vor allem auch mit der Struktur der Feuerwehren im Kreis Borken. Er lobte die gute Zusammenarbeit der Wehren im Kreisgebiet. Dies sei vor allem bei Großeinsätzen sichtbar gewesen. Wichtig dabei sei, dass alle Feuerwehren im Kreis auf dem gleichen Stand sind. Und dies sowohl bei der technischen Ausrüstung, wie auch in der personellen Stärke und dem Ausbildungsstand. Dazu gehört eben auch der Nachwuchs. „Den zu bekommen, wird in den nächsten Jahren eine der wichtigsten Aufgaben der Feuerwehren sein“, machte der Kreisbrandmeister deutlich.

Grußworte sprachen auch die Franktionsvorsitzenden Theo Beine (SPD), Frank Häusler (CDU), Uwe Übelacker (Grüne) und Hermann Gebbing (FDP). Alle dankten den Feuerwehrmännern für ihren in der Regel nicht ungefährlichen Dienst und die Bereitschaft, an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für einen Einsatz bereit zu sein. Einhellig waren alle auch der Meinung, dass das neue Gerätehaus schnellstmöglichst realisiert werden müsse. Mehr oder minder durch die Blume kritisierte Frank Häusler die Verwaltung über die ewigen Verzögerungen bei der Planung des Gerätehauses. Hiergegen verwehrte sich Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld. „Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann sollte man direkt in die Verwaltung kommen“. Wahlkampf sei auf so einer Veranstaltung wie die Jahreshauptversammlung vollkommen fehl am Platz.

Fotos: Frithjof Nowakewitz