Fracking ist die Gewinnung von Gas mittels Einpressen eines Wasser-Sand-Chemikalien-Gemisch in Gesteinsschichten bis zu einige tausend Meter Tiefe. Dadurch werden bis dahin fest verschlossene Gesteinsschichten aufgesprengt, so dass darin befindliche Gas gefördert werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass durch diese Art der Energiegewinnung Böden und Grundwasser durch die eingebrachten Chemikalien verseucht werden, ist nicht eben klein.
Die Politik wird nicht müde zu betonen, dass es hierzulande keine Frackinggenehmigungen für Energieunternehmen geben wird. Dabei sind gerade in NRW weite Teile bereits an solche gasfördernden Unternehmen zur Aufsuche von Gasvorkommen vergeben. Dies geht aus einer Karte der Bezirksregierung Arnsberg hervor, die auch das Gebiet in Isselburg beinhaltet.
Kommune hätte kein Mitspracherecht
Der große Türöffner für das Fracking könnte das geplante Freihandelsabkommen TTiP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) sein. Das Abkommen hat zum Ziel, Handelshemmnisse zwischen Europa, den USA und Kanada abzubauern. Allerdings führen Kritiker an, dass dadurch hier geltende gesetzliche Standards in den Bereichen Umweltschutz, Verbraucherschutz, Gesundheit, Arbeit und Soziales ausgehebelt werden können. Das könnte letztendlich soweit gehen, dass aufgrund des Abkommens die heimische Politik keine Entscheidungsmöglichkeit hätte, sollte ein amerikanisches oder kanadisches Unternehmen in Isselburg aktiv werden wollen.
Das Thema geht alle an
Die Bürgerinitiative Isselburg21 will gemeinsam mit dem Verein „Mehr Demokratie e.V.“ in einer Infoveranstaltung am 23. Februar im PZ der Verbundschule über die Folgen dieses Freihandelsabkommen informieren. Hierzu wird der Landesgeschäftsführer von Mehr Demokratie Alexander Trennheuser nach Isselburg kommen, um über die Problematik zu referieren. Michael Kempkes und Jörg Vriesen von Isselburg21 sehen das Freihandelsabkommen und die daraus resultierenden Folgen mit großer Skepsis. „Das Thema geht alle Isselburger Bürger an“, sind sich Kempkes und Vriesen einig. Von daher hoffen beide auf eine rege Beteiligung des Infoabends. Beginn ist 20 Uhr.