Das Tambourcorps Werth feierte gestern sein 90-jähriges Bestehen. Dazu hatte sich das Corps 16 Vereine eingeladen, mit denen gemeinsam auf der Rasenfläche hinter der Werther Stadthalle gefeiert wurde. Es gab viel Lob für den Verein, viel Dank vom Verein, aber auch eine Ehrung mit sehr viel Emotionen.
Musikalisch präsentierten sich die Musikvereine aus Ammelo, Vehlingen, Anholt, Haldern, Helderloh, Suderwick, Heelden, Mehrhoog, Millingen, Feldmark-West, Spork, Liedern und Bislich. Als Abordnungen gratulierten die Vereine aus Löhnen, Morssenhook und Lankern. Bürgermeister Rudi Geukes ging in seinen Grußworten ganz kurz auf das Gründungsjahr des Tambourcorps ein. 1925 trafen sich die ersten Flötisten in der Werkstatt der Schreinerei Hogenkamp. „Mit viel Improvisationstalent und Eigenleistung haben sich die Werther Knüppeljungs, wie sie genannt werden, finanziert und ihren Treffpunkt organisiert“. Dabei gingen sie in den Anfangsjahren von Haus zu Haus, um Geld für ihre Instrumente zu sammeln.
„Heute“, so Schriftführer Karl Kaienburg, „steht der Verein auf solide Füße“. Und Kaienburg begrüßte nicht nur die Gäste, sondern kündigte eine besondere und vor allem nicht alltägliche Ehrung an. Dabei ging es um einen Mann, den man schon fast als Institution bezeichnen kann. Er trat mit 15 Jahre in den Verein ein und erlernte die kleine Trommel. Im Laufe der Jahre war er Übungsleiter und Stellvertretender Tambourmajor. 2005 wird er dann selbst Tambourmajor. Vier Jahre später, im Verlauf des alljährlichen Biwak´s , übergibt er dann die Leitung des Tambourcorps an seinen Nachfolger Bernd Zimmermann.
Heinrich Hübers ist der personifizierte gute Geist des Vereins. Im Verlauf der Jahre hat er, so geht es aus der von Karl Kaienburg vorgetragenen Statistik hervor, an 10 Stiftungsfesten teilgenommen, 50 Schützenfeste aktiv gelebt, an 765 Auftritten teilgenommen und war an 2040 Übungsabende dabei. Und dies alles, das blieb auch nicht unerwähnt, mit der Unterstützung seiner Frau Heidrun. „Wir sind uns bewusst, dass ohne deine Unterstützung, von dir für deinen Mann und auch von dir für unseren Verein, daraus niemals etwas so tolles geworden wäre“, machte Kaienburg deutlich. Dies alles setzte bei Heinrich Hübers, dem neuen Ehrenspielmann dann doch einige Emotionen frei, so dass die eine oder andere Träne sichtbar wurde.
Für 21-jährige Arbeit im Vorstand wurden Klemens Nienhaus und Jochen Peters mit einem kleinem Geschenk bedacht. Karl Kaienburg machte deutlich, dass man auf die beiden „alten Hasen“ nicht verzichten kann. Im weiteren Verlauf stellten sich dann alle Gastvereine auch musikalisch vor. Das Millinger Tambourcorps musste die Jubiläumsveranstaltung schon frühzeitig verlassen, da sie am späten Nachmittag noch einen musikalischen Termin in Empel hatten. Gleiches galt am Abend für die Musiker aus Werth, die ein Gastspiel beim Wertherbrucher Schützenfest geben mussten.