Demmingbrücke wurde auf Mängel kontrolliert

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Im Kreis Borken gibt es 89 Fahrbahnbrücken und 43 Radwegbrücken an Kreisstraßen. Diese Brücken müssen in sechsjährigem Turnus auf Mängel überprüft werden. Heute fand die Prüfung an der Demmingbrücke statt. Die Brücke, die im Grenzbereich von Bocholt und Isselburg die Bocholter Aa überquert, besteht aus einer Stahlbeton-Fahrbahnplatte, ist 43 Meter lang und etwas mehr als 9 Meter breit.

brückenprüfung_2Hubert Grothues (Leitender Kreisbaudirektor), Peter Sonntag (Leiter des Betriebs Straßen) und Rainer Hilgenberg (zust. Mitarbeiter des Betriebs Straßen) waren heute an der Demmingbrücke, die die Bocholter Aa auf der Straße (K2) von Suderwick Richtung Werth überquert, um den Zustand der Brücke zu kontrollieren. Diese Kontrolle wird alle sechs Jahre durchgeführt. Dabei wird ein sogenanntes „Brückenuntersichtgerät“ eingesetzt. Über dieses Gerät verfügen nur wenige Betriebe in Deutschland. In diesem Fall wurde ein Unternehmen aus Hagen eingesetzt. In einem Personenkorb, der an einem Arm des auf der Brücke stehenden Fahrzeuges befestigt ist, wird der Prüfer in einem Bogen unter die Brücke geführt. Hier werden beispielsweise die Metallteile auf Rostbefall geprüft. Hubert Grothues erklärte, dass im Schnitt, je nach Entfernung von einander, sechs bis acht Brücken pro Tag geprüft werden.

Stand- und Verkehrssicherheit stehen im Focus

Im fachlichen Sprachgebrauch handelt es sich bei der Kontrolle um die Feststellung der Standsicherheit, der Verkehrssicherheit und der Dauerhaftigkeit. Nach der Prüfung erstellt der Brückenprüfer ein Protokoll, dass dann als Grundlage für die technische und finanzielle Planung der Brückenunterhaltung in der Zukunft dient. Werden Mängel festgestellt, werden die, je nach Dringlichkeit, kurz-, oder mittelfristig behoben. Bei schweren Mängel kann so eine Brücke auch schon mal gesperrt werden. Dies kommt, so Hubert Grothues, im Kreis Borken allerdings sehr selten vor.

Für die Unterhaltung der Brücken im Kreis Borken stehen jährlich 200.000 Euro zur Verfügung. Allerdings wird der Betrag zukünftig wohl nicht mehr ausreichen. Der überwiegende Teil der Brücken wurde in den Jahren zwischen 1960 und 1985 errichtet. Damals herrschte noch ein anderes Verkehrsaufkommen, LKW´s hatten noch ein geringeres Gesamtgewicht und vor allem der landwirtschaftliche Verkehr war noch ein anderer, als es heute mit den großen Traktoren und den transportierten Lasten der Fall ist. Daher werden Brücken heute sehr viel stärker belastet. Dies zieht logischerweise auch einen höheren Verschleiß nach sich, was dann auch die Unterhaltungskosten steigen lässt.

Fotos: Frithjof Nowakewitz