Werther Stadthalle wird zeitlich begrenzt zur Notunterkunft

Ab Montag ist die Werther Stadthalle für alle bisherigen Aktivitäten gesperrt. Die Halle wird zur Flüchtlings-Notunterkunft. Ab dem 2. November sollen dort bis zu 150 Flüchtlinge untergebracht werden. Dieser Zustand soll aber, so die Verwaltung, nur für einen begrenzten Zeitraum bis zum 30. Juni 2016 gelten.

Frank Schaffeld erläuterte den Besuchern die Hallennutzung als Notunterkunft (Foto: Frithjof Nowakewitz)
Frank Schaffeld erläuterte den Besuchern die Hallennutzung als Notunterkunft (Foto: Frithjof Nowakewitz)

Gestern Abend informierte die Stadtverwaltung die Bürger über die künftige Nutzung der Halle. Rund 350 Bürger aus allen Stadtteilen hatten sich in der Stadthalle eingefunden, um sich über den zukünftigen Status zu informieren. Nach einer kurzen Ansprache von Bürgermeister Rudi Geukes, kam Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld zu den eigentlichen Fakten.

Die Verwaltung sei im Juni 2015 aufgrund der damaligen Zuweisungszahlen davon ausgegangen, dass die vorhandenen Unterbringungskapazitäten bis Januar 2016 ausreichen würden. Kurz darauf haben sich die Zuweisungszahlen verdoppelt, so dass per Dringlichkeitsbeschluss die Schaffung einer neuen Flüchtlingsunterkunft in Containerbauweise in Auftrag gegeben wurde. Bereits im August hatte sich die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge erneut verdoppelt und bis jetzt mittlerweile versiebenfacht. Derzeit, so Schaffeld, werden pro Woche der Stadt Isselburg zehn Personen zugewiesen. Bei allen in Isselburg und Heelden lebenden Flüchtlingen handelt es sich um sogenannte „Kommunale Flüchtlinge“, über deren Asylantrag noch nicht abschließend entschieden wurde.

In Abgrenzung hierzu sind die „nichtkommunalen Flüchtlinge, zu sehen, die sich noch in den Aufnahmeeinrichtungen des Landes befinden, bis sie letztendlich den Kommunen zugewiesen werden. Frank Schaffeld bezeichnete sie zur Unterscheidung als Landflüchtlinge Die Werther Stadthalle ist nun solch eine Aufnahmeeinrichtung. Nach der Registrierung und der ärztlichen Versorgung werden die dortigen Flüchtlinge kurzfristig auf die verschiedensten Kommunen verteilt. Der Verbleib der Flüchtlinge in der Stadthalle ist also als kurzfristig anzusehen.

Werther Bürger müssen Einschnitte hinnehmen

Die Nutzung der Halle als Notunterkunft hat für die Werther Bürger weitreichende Konsequenzen, die allerdings zeitlich begrenzt sind. Die Bezirksregierung Münster hat die Nutzung der Halle als Notunterkunft bis zum 30. Juni 2016 begrenzt. Danach soll die Halle wieder den Bürgern wie bisher zur Verfügung stehen. Bis dahin müssen vor allem für die sportliche Nutzung durch SV Werth und den Schulkindern Ausweichmöglichkeiten gefunden werden. Hier sei man, so Bürgermeister Geuke, in Zusammenarbeit mit den anderen Isselburger Sportvereinen auf einem guten Weg.

Das Land NRW übernimmt alle Kosten

Die Sorge der Werther dahingehend, dass es in der Halle und im nahen Umfeld zu großen Schäden kommen könnte, kam in der gestrigen Versammlung zur Sprache. Hier konnte Frank Schaffeld allerdings mitteilen, dass die Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge, den anschließenden Rückbau in der Halle und mögliche Schäden ausschließlich vom Land getragen werden. Außerdem werden die Flüchtlinge rund um die Uhr durch ein besonderes Team betreut. Und auch ein Sicherheitsdienst ist mit Personal 24 Stunden am Tag vor Ort.

Bis zum 30. Juni 2016 keine neue Flüchtlingszuweisungen

Für Isselburg hat die Notunterkunft auch einige Vorteile. Die angedachten 150 Flüchtlinge werden auf die jetzigen, bereits in Isselburg lebenden Flüchtlinge angerechnet. Das bedeutet, dass bis zum 30. Juni 2016 der Stadt keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen werden. Schaffeld erklärte, dass die Stadt dadurch rund 300.000 Euro sparen könne. Es entsteht nun ein Zeitpuffer für die Schaffung weiterer Unterbringungsmöglichkeiten nach der Auflösung der Notunterkunft in Werth. „Hier sind jetzt schnelle Entscheidungen des Rates notwendig“, machte Schaffeld deutlich.