Arndt Baeck im Cafe Röschen

Es gibt Künstler, die füllen bei ihren Konzerten ganze Arenen. Aber es gibt auch solche, die diesen Anspruch überhaupt nicht haben. Sie wollen in kleinem Kreis die Zuschauer und Zuhörer bestens unterhalten. Hierzu gehört auch Arndt Baeck. 

Gestern Abend gastierte Arnd Baeck im Cafe Röschen in Anholt. Dies hatte eigentlich zwei Gründe. Zum Einen konnte der mit seiner Familie in Hude/Oldenburg lebende Ex-Anholter alte Freunde treffen und, was aber wesentlich wichtiger war, mit seinem Auftritt Geld für das Isselburger Netzwerk Asyl einspielen. Der Eintritt zum Konzert war frei, aber zum Abschluss des Abends wurde von den Besucher Geld gesammelt. Außerdem stellte Arndt Baeck den Erlös vom Verkauf seiner CD´s zur Hälfte dem Netzwerk zur Verfügung. In Person von Virginie Brendel war das Netzwerk gestern auch persönlich vertreten. Mit dabei waren auch einige in Isselburg lebende Flüchtlinge.

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Baeck mit A und nicht mit Ä

Baeck, der Name wird, wie er musikalisch betonte, mit a und nicht mit ä augesprochen, hat gleich bei den ersten Tönen das erreicht, was man sich als Künstler wünscht. Das Publikum war bei ihm. Mit seiner Stimme und den Klängen des Keyboards zog er die Zuhörer gleich in seinen Bann. Mal sanft und melancholisch, dann wieder hart und rockig, aber immer authentisch – und immer live. Seine selbst geschriebenen Lieder spiegeln das Leben wieder, beschreiben Beziehungen und schildern die oftmals daraus entstehenden Gefühlsprobleme. Mit Liedern in niederländischer Sprache dokumentierte er gestern auch so etwas wie Heimatverbundenheit. Schließlich hat er in Anholt und Suderwick gelebt, womit für ihn die niederländische Sprache keine Fremdsprache ist. Die momentane Flüchtlingsproblematik spielte naturgemäß auch gestern eine Rolle. So interpretierte er Udo Lindenberg mit dem Titel „Wozu sind Kriege da“ und Udo Jürgens mit „Ich glaube“.

Jörg Vriesen besang die wunderbare Welt

Jörg Vriesen mit "What A Wonderful World"
Jörg Vriesen mit „What A Wonderful World“

Den oben beschriebenen Gründen für das Konzert ist eigentlich noch ein Weiterer hinzuzufügen. Wie bereits berichtet, schließt das Cafe Röschen am 20. Dezember seine Türen. Von daher war es auch ein kleines Abschiedskonzert. Diesen Abschied zelebrierte Röschen-Chef Jörg Vriesen auf seine ganz eigene Weise. Musikalisch begleitet von Arndt Baeck bewies Vriesen, dass er durchaus sängerisches Potential hat. Denn mit „What A Wonderful World“ begeisterte er die Besucher im besten Louis Armstrong-Stil.

Arndt Baeck wird sicherlich auch zukünftig keine großen Arenen füllen. Das wäre auch schade, denn dabei würde er das verlieren, was ihn auszeichnet: Die Nähe zu seinem Publikum und die Art, wie er durch die Musik Gefühle lebendig werden lässt. Es wäre zu wünschen, dass Arndt Baeck in absehbarer Zeit wieder mal zu seinen geographischen Wurzeln zurückkehrt. Denn auch hier hat der jetzige „norddeutsche Jung“ seine Fans.

Fotos u. Collage: Frithjof Nowakewitz