Das Motto stimmte! „Macht alle mit – Isselburger Karneval ist der Hit“. Bezüglich der gestrigen Sitzung gab es nun wirklich nichts zu meckern. Freie Plätze gab es in der Bürgerhalle Herzebocholt nicht mehr. Eintrittskarten auch nicht. Die Veranstaltung war ausverkauft.
Was es gab, waren Tanz, Musik, Sketche und Gäste aus den befreundeten „Karnevalshochburgen“ Haffen, Suderwick und Anholt. Prinzessin Jutta I (Cekoll) hatte sogar ihre eigene Fangemeinde. Freunde aus Loikum sorgten für die entsprechende akustische Unterstützung. Aber die Prinzessin fiel noch durch ein anderes Merkmal auf. Sie ist wahrscheinlich die einzigste Prinzessin weltweit, die Notenschlüssel als Wimpern präsentierte. Die Frau ist eben durch und durch musikalisch. Das alle ihren Spaß hatten, lag auch an der unterhaltsamen Moderation der beiden Präsidenten Nicki Feldhaus und Christoph Kock. Beide konnten auch Isselburger Prinzenpaare aus den vergangenen Jahren begrüßen.
Der Pinguin und die Damen
Nach dem Einzug des Prinzenpaares Michael II und Jutta I (Cekoll), das wie immer vom Anholter Fanfarencorps begleitet wurde, sorgte Funkenmariechen Lynn Kuno für das erste visuelle und tänzerische Highligt. Dann wurde es tierisch. Erstmals war ein sprechender, rad- und autofahrender Pinguin (Christoph Angenendt) auf der Karnevalsbühne zu Gast. Begleitet wurde er vom Direktor des Zirkus Simsalabim (Lea Angenendt). Bob, der Pinguin, berichtete über seine Erlebnisse mit aufgetakelten Damen, von Dränglern auf der Autobahn, vom nicht ganz einfachen Autoverkauf und auch von der Möglichkeit, mit Zeltpinklern Geld zu verdienen.
Für das Kinderprinzenpaar Paul I. (Hesse) und Jule I. (Gottschalk) stand dann die erste Bewährungsprobe auf dem Programm. Beide meisterten ihre Vorstellung sehr souverän. Verantwortlich für den Vortrag des jungen Prinzenpaares war Gundi Loskamp.
Ohne Zugabe ging es nicht
Die Twirling-Mädels vom VfL Anholt zeigten einen Showtanz, der in einer dunklen Halle mit Schwarzlicht einen besonders unterhaltsamen Charakter hatte. Da war es nur logisch, dass die jungen Damen nicht ohne Zugabe von der Bühne kamen. Dies ging übrigens dem Damenballett, das mit Schirm und Scharm über die Bühne fegte, ebenso, wie den „No Romeo´s and Friends mit ihrer Flugzeug-Choreographie und den Damen der Garde, die eine schmissige Tanzeinlage auf das Parkett legten.
Ein Julchen mit viel Humor
Melanie Meyer hatte als Julchen schon nach dem ersten Satz die Lacher auf ihrer Seite. Es ist halt nicht leicht, wenn man als Frau nicht mit den Idealmaßen aufwarten kann. Julchen meisterte dieses Defizit allerdings mit viel Humor. Sie berichtete von merkwürdigen Suchspielen mit nackten Männern und Frauen, von einem Pfarrer, der froh war, dass der liebe Gott das Zölibat verordnet hat und auch von unangenehmen Fragen bei einem Bewerbungsgespräch.
Singen kann er auch
Wundern musste man sich eigentlich über Elferratsmitglied Andre Kresken. Das der Mann Theater spielen kann ist ja seit den Aufführungen der Heeldener Laienspielschar bekannt. Dass er aber eine sängerische Soloeinlage, musikalisch unterstützt von Michael (Eppe) Bonnes, mit einer Topqualität auf die Bühne bringen kann, dürfte nur den Wenigsten bekannt gewesen sein. Vielleicht würde sich da mal ein Bewerbungsschreiben an Dieter Bohlen lohnen.
Andre Nehring zeigte als Feuerwehrmann die Probleme auf, die das tägliche Spritzenleben so mit sich bringt. Löcher im Schlauch sorgen für wenig Wasserdruck. Hierbei brachte er den (Noch) Kämmerer Mario Deckers ins Spiel: „Wenn der so fest auf dem Schlauch sitzt, wie auf der Stadtkasse, dann geht bestimmt kein Tropfen Wasser verloren“.
Je oller, je doller
Für eine besondere Beanspruchung des Zwerchfells sorgte bei den Besuchern das Männerballett. Die Herren der Schöpfung zeigten, als Frauen verkleidet, wie es ist, wenn die älteren Damen des Elisabethhauses es beim Rock´n´Roll mal so richtig krachen lassen. Verantwortlich für den tänzerischen Ausflug war „Tanzlehrerin“ Melanie Kuno.
Das große Finale mit der Liveband „Disharmonikas“ lockte dann nochmal alle Teilnehmer auf die Bühne und einige Tanzwütige auf das Parkett.
Abschließend wies Christoph Kock darauf hin, dass am 30. Januar in der Gaststätte Langenhorst die Prinzenpaare auf die Waage müssen. Hinkommen kann jeder, Getränke gibt es reichlich und ein kleines Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung. Los geht es um 20 Uhr.
Mach doch einfach mit
Was den Rosenmontagszug betrifft, gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Der wahrscheinlich kleinste Rosenmontagszug des ganzen Landes vom Vorjahr, wird in diesem Jahr viel größer. Nach Ansicht von Karnevalssheriff Horst Lackermann aber bei weitem noch nicht groß genug. Wer als Nachbarschaft, als Verein oder als Musikgruppe dabei sein will, kann sich ganz unkonventionell beteiligen. Ein großartiges Anmeldeverfahren gibt es nicht. Einfach als Fußgruppe mitmachen, ein bisschen verkleiden und Spaß haben.
Alle Fotos: Frithjof Nowakewitz.
Mehr Bilder gibt es auf der Facebook-Seite