Paul Biermann war Gründungsmitglied und auch gleich derjenige, der von Anfang an den Vorsitz beim 1990 gegründeten Isselburger Heimatkreis übernommen hat. Am vergangenen Mittwoch nun ging diese Ära zu Ende. Mit nun mehr fast 80 Jahre hat Biermann den Vorsitz aufgegeben. Ein Nachfolger fand sich in der Mitgliederversammlung nicht.
Verabschiedung stand im Mittelpunkt
Bei der Versammlung ging es im Wesentlichen um Verabschiedungen. Natürlich standen auch die Rechenschaftsberichte des Vorstandes und der Kassiererin auf der Tagesordnung. Aber in erster Linie stand ein Mann im Mittelpunkt, der den Heimatkreis maßgeblich von Anfang an geprägt hat. Für Paul Biermann stand immer Isselburg im Focus seiner Arbeit. Wer in Isselburg unterwegs ist, sieht überall Spuren, die er hinterlassen hat. Die Sanierung des Wehrturms, die Skulpturen an der Issel (Waschfrau und Angler), vor der Sparkasse (Gießer) und auf dem Kreisel (Musiker), sowie viele Initiativen tragen die Handschrift von Paul Biermann. Der Mann lebt Heimat und hat alles dafür getan, dass auch die Isselburger Bürger dies tun können.
Emotionale Abschiedsrede
Bei seiner Abschiedsrede, in der er den vielen Wegbegleitern für ihre tatkräftige Unterstützung dankte, ging es sehr emotional zu. Denn er vergaß auch nicht, seiner verstorbenen Frau dafür zu danken, dass sie ihm immer den Rücken frei gehalten hat. Biermann betonte, „dass Paul Biermann nicht der Heimatkreis ist“. Das Geschaffene wurde nur erreicht, weil der Vorstand und die vielen Helfer sich immer als Team verstanden haben. Dies wünschte sich Biermann auch für die Zukunft. Das die Versammlung Paul Biermann zum Ehrenvorsitzenden wählte, versteht sich von selbst. Die Laudatio für den nun ehemaligen Vorsitzenden hielt Elvira Schweckhorst in Versform.
Kregting und Staubach scheiden aus
Auch Hans Kregting verabschiedete sich nach 10-jähriger Tätigkeit aus dem Vorstand. Kregting, so erklärte Klemens Hakvoort, hat „unermüdlich und tatkräftig an der Verwirklichung unsere Ideen mitgewirkt“. Kregting wurde in den Ehrenvorstand gewählt. Verabschiedet wurde auch Andreas Staubach, der nach 7-jähriger Vorstandsarbeit seinen Abschied erklärte und auf die Aufnahme in den Ehrenvorstand verzichtete.
Kein Nachfolger von Biermann in Sicht
Was die Zukunft bringen wird, muss sich jetzt zeigen. Ein Nachfolger des scheidenden Vorsitzenden fand sich nicht. Führungslos ist der Verein deshalb nicht. Clemens Stockhorst als 2. Vorsitzender und Klemens Hakvoort als Geschäftsführer wollen in Verbindung mit den übrigen Vorstandsmitgliedern dafür sorgen, dass der Isselburger Heimatkreis weiterhin in gutem Fahrwasser unterwegs ist. Allerdings muss in absehbarer Zeit jemand die Position des Vorsitzenden übernehmen. Auch wünschte sich Klemens Hakvoort Unterstützung von den Mitgliedern in der Vorstandsarbeit. Ohne Engagement jüngerer Leute geht es nicht. „Den Verein nach 26 Jahre zu beerdigen wäre furchtbar“. Die Finanzen bleiben in den bewährten Händen von Ingrid Hakvoort und Helga Tasch. Als Beisitzer sind Dieter Tasch und Rolf Exo hinzugekommen.
Vielfältige Aufgaben
An zukünftigen Aufgaben mangelt es sicher nicht. Die Sanierung des Wehrturms steht ebenso noch aus, wie das Aufstellen von Begrüßungsschildern an den Ortseinfahrten, der Beschilderung der Flussläufe und die Schaffung eines Isselauenparks vom Stadtturm bis zum Isselstauwerk. Ein ganz großes Vorhaben ist die Anschaffung von Räumlichkeiten, die dem Verein eine zentrale Heimat bietet.
Was die Sanierung des Wehrturms betrifft, soll es, so Klemens Hakvoort, in der kommenden Woche los gehen. Dann soll der Turm eingerüstet und mit den Maurerarbeiten begonnen werden. Die dafür erforderlichen Steine lagern am Bauhof. Die Planung geht dahin, dass die Sanierung pünktlich zum Stadtfest am 29. Mai und der damit verbundenen 575-Jahrfeier abgeschlossen sein soll.
Fotos: Frithjof Nowakewitz