Mit einem kleinen Festakt im evangelischen Gemeindehaus wurde Sonntag der 575. Geburtstag der Stadt Isselburg gefeiert. Hierzu konnte Bürgermeister Rudi Geukes zahlreiche Gäste begrüßen. Dazu gehörten Ursula Schulte (MdB), Hendrik Wüst (MdL), Landrat Kai Zwicker, sowie die Bürgermeister, bzw. deren Stellvertreter aus Bocholt, Rhede, Hamminkeln und Rees. Außerdem gehörten die vier im Rat vertretenen Parteien und die Vertreter der Vereine zu den Gästen. Für den musikalischen Teil waren Ricarda Häusler, Katharina Zey und Tim Hakvoort zuständig.
Bürgermeister Geukes gab einen kurzen Rückblick über die ersten 550 Jahre. Dieses Jubiläum wurde 1991 groß gefeiert. „Damals gab es einen stilvollen Festakt“, erklärte Geukes, der dann auf die Jahre von 1441 bis 1991, also auf die ersten 550 Jahre einging. Dabei waren die Aussagen und Unterlagen von Archivar Fritz Stege sehr hilfreich.
Viel umfangreicher war dann der Blick von Heinz Streuff auf die letzten 25 Jahre. Der Vorsitzende des Isselburger Blasorchester betrachtete die letzten 25 Jahre von Alt-Isselburg aus der Sicht eines Orchesters. Dabei stellte er die Fragen, wer mitspielte, was gespielt wurde oder auch wer falsch spielte und nicht geübt hatte. Streuff skizzierte den politischen Verlauf mit den Bürgermeistern Johann Volmering, Margret Koch, Adolf Radstaak und jetzt Rudi Geukes. Auch das „gespaltene Verhältnis zu Geld und Grundstücke“ ließ Streuff nicht unerwähnt. Der städtische Haushalt rangierte immer an der Grenze zur Haushaltssicherung.
In seinem Rückblick vergaß Streuff auch nicht die Leistung der unterschiedlich großen Gewerbetriebe. Wer spielte dabei die erste Geige? „Gut aufgestellte Unternehmen und ein attraktiver Wirtschaftsstandort bedeuten Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und somit Lebensqualität für die Bewohner“. Dazu gehört auch der momentan stattfindende Ausbau des Glasfasernetzes.
Eine wichtige Rolle spielen, so Streuff, die Vereine. Ob im Sport, Kultur oder Heimatpflege, die Vereine leisten dass, was Politik und „Verwaltung nicht leisten können oder wollen“. Hierzu zählen auch die beiden Kirchengemeinden, die Feuerwehr, sowie die Musikschule. Zum Thema Integration führte Streuff das Centro Portugues an. Hier wird Integration seit mehr als 40 Jahre gelebt.
„Ich hoffe und wünsche mir, dass die Stadt Isselburg in den nächsten 25 Jahren und darüber hinaus eine gute, harmonische Entwicklung nimmt und zufriedene und glückliche Bürger und Bürgerinnen hat“, erklärte Streuff zum Abschluss seiner rund 25-minütigen Rede.
Landrat Dr. Kai Zwicker überbrachte die Glückwünsche des Kreises. Als Geschenk brachte der Landrat eine Luftbildaufnahme von Isselburg mit. Zwicker ging kurz auf die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreis und Isselburg ein. Er betonte, dass sich Isselburg und die Ortsteile gut entwickelt hätten. Ob man sich in seiner Stadt wohlfühlt, kommt immer auf die Menschen in der Stadt an. „Nur der Zusammenhalt und das für einander Eintreten sorgt für Zufriedenheit“
Bürgermeister Christoph Gerwers aus Rees verglich Isselburg mit dem kleineren Bruder von Rees und blickte dabei darauf zurück, dass Isselburg vor der kommunalen Neuordnung zum Kreis Rees gehörte. „Geschwister streiten ja schon mal. Das tun wir gerade beim Thema Autobahnabfahrt“, erklärte Gerwers. Die Isselburger FDP hatte kürzlich den Antrag gestellt, die Autobahnabfahrt Rees in Isselburg umzubenennen.
Eine Überraschung hatte zum Abschluss dann noch Bürgermeister Rudi Geukes für Klemens Hakvoort. Der Geschäftsführer des Isselburger Heimatkreises erhielt vom Bürgermeister die Gedenkmünze zum 575-jährigen Bestehen von Isselburg.
Anschließend begaben sich Rudi Geukes und die geladenen Gäste zur Eröffnung des Stadtfest. Auch dies stand im Zeichen des Geburtstags der Stadt.
Fotos/Collage: Frithjof Nowakewitz