Vor fünf Wochen brachte die vierjährige Wölfin Kira in der Anholter Schweiz sieben Junge zur Welt. Vater der Rasselbande ist Wolf Cäsar. Heute musste sich der Wolfsnachwuchs einer genauen Untersuchung unterziehen.
Die fand direkt vor dem Wolfsgehege statt. Hierzu mussten die kleinen Wölfe aus ihrem Bau geholt werden. Das dies nicht ganz einfach war, konnte man anschließend an der Kleidung von Tierpflegerin Sandra Kühn sehen. Augenscheinlich hatte sie Bäuchlings auf dem nassen Boden im Matsch gelegen, um die Jungen aus dem Bau zu holen. Anschließend ging es für die Kleinen in einer Transportbox vor das Gehege.
Ausweis für die Wolfskinder
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die vier Jungs und drei Mädchen auch gechipt. Wie Tierärztin Anne Brömmling erklärte, ist dies aber keine schmerzhafte Sache. Der Chip ist etwa so groß wie ein Reiskorn und wird an der linken Halsseite mittels einer Injektion unter die Haut gebracht. Damit ist das Tier während seines gesamten Lebens immer identifizierbar.
Neben dem Chip erhielt jedes Wolfsjunge auch einen Saft zwecks einer Wurmkur. Untersucht wurde durch die Tierärztin zudem die Abheilung des Nabels. Außerdem wurde Herz und Lunge abgehört. Hier waren bei einem Tier die abgehörten Töne wohl nicht so, wie es bei einem gesunden Tier sein sollte. Tierärztin Anne Brömmling hat dann bei dem Kleinen auch gleich Fieber gemessen und festgestellt, dass das Tier erhöhte Temperatur hat. Es erhielt sofort Antibiotika.
Nach Abschluss des ganzen Prozedere wurden die Kleinen in der Transportbox wieder zu ihrer Höhle gebracht, wo sie dann noch mit Gras abgerieben wurde. „Dies macht man, damit die Jungen nicht mehr so stark nach Mensch riechen“, erklärte die Tierärztin.
Parkbesucher sollten jetzt nicht sofort davon ausgehen, dass man die jungen Wolfskinder schon im Gehege herumtollen sieht. Überwiegend halten sie sich noch in ihrer Höhle auf und gehen nur sporadisch nach draußen. Aber es wird nicht mehr sehr lange dauern, dann kann man die ganze Wolfsbande auf ihren Spaziergängen durch das Gehege sehen.
Fotos: Frithjof Nowakewitz