Im Rahmen ihrer Sommertour kam die Bundestagsabgeordnete Ulla Schulte (SPD) auch wieder nach Isselburg. In diesem Jahr legt sie ihr Augenmerk auf die Pflege alter und kranker Menschen, sowie die dazugehörenden stationären Einrichtungen. Deshalb besuchte sie gestern in Begleitung von Theo Beine und Johann Radstaak das Elisabethhaus in Isselburg.
Die Drei wurden von Einrichtungsleiter Wolfgang Jochmann und Pflegedienstleiterin Ellen Lamers empfangen und durch das Haus geführt. Hierbei kam Ulla Schulte auch mit der 72-jährigen Heimbewohnerin Gerda Buddiger ins Gespräch. Die ältere Dame, die seit zwei Jahre im Elisabetthaus lebt, war und ist mit der Betreuung sehr zufrieden. „Ich habe hier alles, was ich brauche“, erklärte sie. Besonders freut sich sich darüber, dass der dem Haus gegenüberliegende Kindergarten oftmals in den Tagesablauf eingebunden wird. Man besucht sich gegenseitig.
Im direkten Gespräch berichteten Ellen Lamers und Wolfgang Jochmann über den täglichen Ablauf, über Personalmangel und über die Zunahme der Pflegebedürftigkeit. Vor allem die personelle Ausstattung stand im Mittelpunkt. „Wir brauchten mehr Pflegepersonal. Die Pflegebedürftigkeit nimmt zu, aber der Stellenplan wächst nicht mit“, monierte die Pflegedienstleiterin. Dies sei, so Ulla Schulte, Sache der Politik. „Da müssen wir uns selbst an die Brust klopfen“, erklärte sie selbstkritisch und ergänzte, dass 75 Prozent der pflegebürftigen Menschen zu Hause gepflegt werden und nur etwa 25 Prozent in Einrichtungen. „Wenn das so nicht wäre, würde das System völlig zusammenbrechen“. In diesem Zusammenhang bedauerte Wolfgang Jochmann den Wegfall des Zivildienstes. Dadurch hatten sich auch junge Männer für den Pflegedienst interessiert. Ellen Lamers ergänzte, dass deshalb auch junge Männer im Pflegedienst sehr willkommen sind.
Aber auch die menschliche Seite von Personal und Bewohner kam zur Sprache. Die Bewahrung der Würde der Bewohner, die Angst vor Einsamkeit, das Gefühl abgeschoben zu werden. All das sind Aufgaben, denen sich oftmals das Personal stellen muss und mit denen es manchmal vielleicht auch überfordert ist.
Derzeit verfügt das Elisabethhaus über ca. 70 Mitarbeiter, darunter auch Teilzeitkräfte, die die 65 Bewohner betreuen. Ellen Lamers betonte, dass ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer manches nicht möglich wäre. Eine große Hilfe, so Einrichtungsleiter Wolfgang Jochmann, sind die vier noch anwesenden Ordensschwestern, die viele kleine Dinge, wie den Mittagsspaziergang oder den Einkauf mit dem einen oder anderen Bewohner übernehmen.
Am gestrigen Nachmittag besuchte Ulla Schulte dann noch den Isselburger Tafelladen. Dort hat man es in erster Linie mit Menschen zu tun, deren Einkommen nicht ausreicht, um sich ausreichend zu ernähren.
Fotos: Frithjof Nowakewitz