Schulpflegschaft der Isselschule gibt nicht auf

Die Entscheidung des Schulausschuss, der am vergangenen Montag den Entschluss fasste, keine weiteren Betreuungsplätze in der OGS zur Verfügung zu stellen, stößt bei den betroffenen Eltern auf Unverständnis und harscher Kritik. Die Schulpflegschaft der Isselschule erinnert die lokale CDU daran, dass, so die CDU-Landesfraktion, „ Ganztagsschulen kein bildungspoltischer Streitfall sind“. Und auch die Landes-FDP propagiert einen „verbindlichen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz an Schulen der Primar-und Sekundarstufe I verankern“.

Die finale Entscheidung über das Ja oder Nein zur Erweiterung der Betreuungsplätze fällt der Rat in seiner heutigen Sitzung, die um 17:30 Uhr in der Mensa der Verbundschule beginnt.

In einem Brief an Bürgermeister Rudi Geukes zeigt der Förderverein nochmals die Dringlichkeit der Erweiterung der Betreuungsplätze in der OGS auf. Das Schreiben ist in unveränderter Form angefügt.

 

An den Rat und an den

Bürgermeister der Stadt Isselburg

13. Dezember 2016

„Ganztagsangebot bedarfsgerecht weiter ausbauen – Flexibilisierung an (weiterführenden) Schulen ermöglichen“

Mit diesem Slogan macht die CDU-Landtagsfraktion seit 2010 Werbung!!

Weiter heißt es in dem Schreiben: das Ganztagsschulen kein bildungspoltischer Streitfall ist.

Die Idee der Ganztagsschule ist nicht, Kinder irgendwie zu beschäftigen oder zu versorgen. Die Idee der Ganztagsschule ist auch nicht, einfach mehr vom Selben zu bieten, nach dem Motto „viel hilft viel“. Die Idee ist vielmehr, Raum zu gewinnen für individuelle Förderung, für Bildung und für Erziehung.

Ganztags- und Halbtagsschulen sind als Angebote für Eltern zu verstehen, die Berufstätigkeit und Bildung der Kinder vereinbaren müssen.

Wo Bildung in hohem Maße vor Ort verantwortet wird und sich an den ganz konkreten Ausgangsbedingungen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert, profitiert auch das Bildungssystem als Ganzes. Alle erfolgreichen Steuerungsmechanismen im Bildungsbereich stärken die lokale Verantwortung, setzen auf Eigenständigkeit und Selbständigkeit.

Unser Land NRW wird darauf hingewiesen Kommunen beim bedarfsgerechten Ausbau der Ganztagsschule zu unterstützen, Mittel zur Verfügung zu stellen und diesen Ausbau weiterzuführen.

Ganztagsschulen müssen dort angeboten werden, wo die Nachfrage ist. Ganztagsschulen müssen im Rahmen aller Schulzweige bedarfsrecht zur Verfügung stehen, damit auch zukünftig Eltern und Kinder aller Schulformen auf eine Ganztagsbetreuung und Bildung zurückgreifen können.

Die FDP-Landesfraktion setzt sich für ein ebenso leistungsorientiertes wie chancengerechtes Bildungssystem ein. Jedes Kind und jeder Jugendliche hat das Recht auf bestmögliche individuelle Förderung. Schülerinnen und Schüler unterscheiden sich in ihren Bedürfnissen, Talenten und Neigungen. Daher machen wir uns für ein Schulsystem stark, das alle Kinder ihren Leistungsstand entsprechend unterstützt. Wir wollen schwächere Schüler fördern und stärkere fordern.

Das kann nur in einem Schulsystem der Vielfalt gelingen, das eine bestmögliche Durchlässigkeit gewährleistet.

Die Nachfrage nach Ganztagsplätzen an Schulen steigt stetig, aber die Ausbaudynamik ist erlahmt. Die FPD Landtagsfraktion möchten den Ausbau focieren und einen verbindlichen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz an Schulen der Primar-und Sekundarstufe I verankern.

Um sich den wandelnden beruflichen und persönlichen Herausforderungen des Lebens entsprechen

zu können, ist das lebenslange Lernen unverzichtbar. Die vielfältigen Angebote der nordrhein-

westfälischen Weiterbildungsträger leisten dabei für die Bürger einen hervorragenden Beitrag. Der FDP ist es ein wichtiges Anliegen, mehr Menschen für einen kontinuierlichen Erwerb zusätzlicher Kenntnisse und Fertigkeiten zu gewinnen.

Anfang 2016 startete die FDP- Landtagsfraktion die Initiative Bildungssprung NRW mit dem Ziel:

Die Beste Bildung der Welt.

Diese positiven Argumente und Zielsetzung haben wir gestern, von den oben genannten Parteien, in der Ausschusssitzung vermisst.

Der Ausschuss ist den Kindern, den Familien zwar mit den VHTS-Plätzen sowie einer einheitlichen Ferienbetreuung entgegengekommen, doch wurde die OGS ganz außer Acht gelassen. Es werden Familien zurückgewiesen, die auf eine Ganztagsbetreuung angewiesen sind. Die Isselburger Familien werden gezwungen sich für andere Schulen in der Umgebung zu entscheiden, die gewillt sind, unsere Isselburger Kinder für die Ganztagsbetreuung aufzunehmen. Sind nicht schon genug Kinder in den letzten Jahren auswärtig beschult worden? Wie viele sollen es noch werden?

Es werden vllt pro Jahrgang 2-5 Kinder sein, doch die fehlen in unserer Stadt, in unseren Schulen!

Wir finden es schade, dass Isselburg die einzige Stadt in vier Kreisen ist, wo die Politiker und der Rat um Betreuungsplätze diskutiert!! Es geht hier um eine Entscheidung für unsere Kinder.

Die Stimmen der Kinder hört man bekanntlich nicht oder viel zu spät!

Bitte überdenken Sie nochmal Ihre Anträge und stimmen Sie für eine bedarfsgerechte Betreuung in unserer Stadt. Zeigen Sie uns, dass Sie Politik für Ihre Stadt, Ihre Bürger und Ihre Kinder machen.

Die Kinder und die Familien werden es Ihnen Dank!

Die Schulpflegschaft der Isselschule