Beim Internationalen Bocholter Prinzenfrühschoppen, der am Sonntag in der Isselburger Festhalle an der Hüttenstraße stattfand, herrschte beste Stimmung. Insgesamt, und das war für den Veranstalter doch relativ ernüchternd, hatten sich am Sonntag aber nur zehn Prinzenpaare eingefunden. Grund hierfür war sicherlich die Terminüberschneidung mit einer Veranstaltung in Emmerich. Neben dem gastgebenden Paar aus Bocholt, waren auch auch die Paare aus Suderwick, Raesfeld und Südlohn, aber auch aus dem niederrheinischen Moers, Wesel und Ossenberg nach Isselburg gekommen. Zudem waren mit den Karnevalisten aus Doetinchem und Hengelo auch Gäste aus den Niederlanden dabei.
Für die gute Stimmung sorgten viele, teils spektakuläre Einlagen der verschiedensten Tanzgarden. Besonders rockig zeigten sich die Tänzerinnen aus Barlo, die mit ihrer Darbietung für besonders viel Beifall sorgten. Die kamen ebenso wenig nicht ohne Zugabe davon, wie die Tanzgarden aus Raesfeld und Südlohn. Das Bocholter Prinzenpaar legte zwar keine heiße Sohle auf die Bühne, begeisterte jedoch mit ihrem Prinzenlied.
Ein Programmpunkt war der Auftritt von Susan Kent. Im Vorfeld wussten sicherlich die Wenigsten etwas mit dem Namen anzufangen. Nach ihrem ca, 20-minütigen Auftritt war dies anders. Sie interpretierte beispielsweise Andrea Berg, Helene Fischer, Tina Turner, Nena, Shakira und auch Gloria Gaynor. Und das nicht nur gesanglich sehr authentisch, sondern mittels schnell übergezogene Perücken und einem Anpassen der Kleidung auch optisch. Den Vogel, was die Stimmung betraf, schoss schließlich Bocholt´s kleinster DJ und Moderator Jörg Honsel ab. Den Titel hat er sich übrigens selbst gegeben. Es ist sozusagen sein Markenzeichen. Er begleitete bei „Highway to Hell“ Susan Kent auf der Luftgitarre. Das Duo Kent-Honsel brachte den Saal zum Kochen.
Eine halbe Stunde später kamen dann vor allem die weiblichen Besucher auf ihre Kosten. Stimmungsmäßig übernahmen die Damen beim Auftritt von Achim Petry das Kommando. Er zeigte, dass er die alten Hits genauso gut beherrscht, wie Vater Wolfgang, wusste aber auch mit seinem eigenen Song „Tinte“ zu begeistern. Den hat er übrigens auch schon mit Anna-Maria Zimmermann aufgenommen.
Die Bocholter Karnevalisten sind sicherlich mit dem Verlauf der Veranstaltung nicht unzufrieden, werden aber ihr Konzept überdenken müssen. Hier steht vor allem die Terminplanung im Vordergrund. Denn, so war seitens des Veranstalters zu hören, waren an dem Internationalen Frühschoppen auch schon mal mehr als vierzig Prinzenpaare aus Nah und Fern beteiligt. Bis vor zwei Jahre war als Veranstaltungsort die Werther Stadthalle der Notnagel, in den letzten beiden Jahren war es die Festhalle in Isselburg. Der Grund ist die fehlende Hallenkapazität in Bocholt. Wann die eigentliche Heimat der Karnevalisten, das Bocholter Brauhaus, wieder nutzbar ist, steht derzeit noch in den Sternen. Von daher wird der Internationale Bocholter Prinzenfrühschoppen auch im kommenden Jahr wahrscheinlich nicht in Bocholt stattfinden.
Fotos: Frithjof Nowakewitz