Mahnende Worte beim Neujahrsfrühstück

Im Pfarrheim am Steinweg in Anholt trafen sich heute Vormittag die Vertreter der Isselburger Sportvereine zum traditionellen Neujahrsfrühstück des Stadtsportverbandes. Ausrichter war in diesem Jahr Westfalia Anholt. Der Verein hatte für ein umfangreiches Frühstück gesorgt. Als Gastredner hatte der SSV Waldemar Zileski vom Kreissportbund Borken eingeladen.

Nach dem der Vorsitzende des SSV Theo Nieland die Gäste begrüßt hatte, sprach Bürgermeister Rudi Geukes einige Worte aus Sicht der Stadtverwaltung. Hier kündigte er auch an, dass die 10%igen Kürzungen in der Sportförderung, die anlässlich der früheren Haushaltssicherung vom Rat festgelegt wurden, ab sofort aufgehoben sind. Theo Nieland begrüßte dies, wies aber auf die zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten der Vereine hin. Hierzu hatte Gastredner Waldemar Zaleski allerdings eine passende Antwort.

Vereine nutzen Förderprogramme nicht

Der Kreissportbund hat in Verbindung mit dem Land NRW verschiedene Förderprogramme aufgelegt. Gefördert werden Maßnahmen im Breiten- und Gesundheitssport, die finanzielle Unterstützung bei der Bezahlung lizenzierter Übungsleiter, Seniorensport und vieles mehr. Auch die Integration von Flüchtlingen in den einzelnen Vereinen kann gefördert werden.  Die unterschiedlichen Förderprogramme sind freilich an bestimmte Bedingungen und Fristen gebunden. Zaleski erwähnte, dass dreizehn Vereine in der Stadt Isselburg die Bedingungen für einzelne Förderprogramme erfüllen. Das Manko: Kaum ein Verein nimmt diese Angebote wahr. Dabei geht es um Summen zwischen 500 und 5.000 Euro, mit denen Vereine unterstützt werden können. Und Breitensportreferent Zaleski wurde noch deutlicher. „Wir können nur die Fördermöglichkeiten anbieten. Aber ihr müsst euch selbst bemühen“. Im Übrigen hatten sich nur der SV Werth und der Isselburger Tennisclub erfolgreich um Fördermöglichkeiten bemüht.

Das Geld will wohl keiner haben

Auch den Einwurf von Bürgermeister Rudi Geukes, dass Ehrenamtler in den Vereinen ohnehin schon stark belastet seien und möglicherweise die Förderanträge aus zeitlichen Gründen nicht schaffen könnten, wischte Zaleski vom Tisch. „In den meisten Fällen ist es mit dem Ausfüllen einer DIN-A4-Seite schon getan“. Der Kreis stellt jedes Jahr eine bestimmte Summe an Fördergeldern zur Verfügung. Wird diese Summe durch die Vereine nicht abgerufen, fließt das Geld an das Land zurück. Für den Referenten war es nicht nachvollziehbar, warum die Vereine sich nicht um die Förderung bemühen. „Das Geld will dann wohl keiner haben“. Dabei kann es nicht daran liegen, dass die Vereine die Förderangebote nicht kennen, denn der Kreissportbund informiert regelmäßig per Newsletter über die verschiedenen Möglichkeiten.

Demografischer Wandel wird zur Gefahr für die Vereine

Theo Nieland forderte die Vereine auf, sich um die Angebote zu kümmern und sich notfalls auch Hilfe beim Kreissportbund für die Antragstellung zu holen. Nach dem offiziellen Teil, an dessen Ende Nieland Waldemar Zaleski für die Ausführungen dankte, konnten sich die Teilnehmer am Frühstücksbuffet stärken. Dabei wurden vereinsübergreifend über das Gehörte, aber auch über andere aktuelle Probleme gesprochen. Hierbei stand sicherlich auch die von Zaleski erwähnte zahlenmäßige Abnahme Jugendlicher aufgrund des demografischen Wandels im Fokus. Dies wird, so Zaleski, für die Vereine dramatische Folgen haben.

Fotos: Frithjof Nowakewitz