Man kann getrost davon ausgehen, dass die Bürgerhalle in Herzebocholt nicht kleiner geworden ist. Allerdings sind die Sitzreihen immer enger geworden. Heißt: Immer mehr Menschen wollen bei der Sitzung dabei sein. Ein Indiz dafür ist auch die Tatsache, dass die Eintrittskarten bereits eine Woche vorher vergriffen waren. Da kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Qualität der karnevalistischen Darbietungen mittlerweile sehr hoch ist.
Davon konnten sich auch gestern nicht nur Besucher aus allen Stadtteilen, sondern auch viele Gäste aus den Nachbarkommunen, sowie Karnevalisten aus Haffen, Bienen, Suderwick und Millingen überzeugen.
Traditionell eröffnen die Präsidenten Christoph Kock und Nicki Feldhaus die Sitzung. Anschließend wurde das Prinzenpaar Sammy I. (Dunkerbeck) und Moni II. (Seggewiss) mit der musikalischen Unterstützung des Fanfarencorps Anholt auf die Bühne geleitet. Beide berichteten dann von dem, was sie dazu bewogen hat, Prinzenpaar zu werden. Natürlich stellte sich auch das Kinderprinzenpaar Luca II. (Potten) und Felice I. (Feldhaus) vor.
Und dann ging es auch schon los. Ein Höhepunkt jagte den nächsten. Tanzmariechen Lynn Kuno sorgte für das erste tänzerische Highlight. Es folgte der Showtanz der Twirling-Gruppe des VfL Anholt. Die jungen Damen lieferten eine tolle Show mit einer perfekten Choreographie. Es versteht sich von selbst, dass das Publikum lautstark nach einer Zugabe verlangte und die dann auch bekam. Laola von links nach rechts, von rechts nach links und von der Mitte nach außen sorgten im Übrigen für viel Bewegung beim Publikum. Diverse Raketen für tolle Leistungen taten ein Übriges.
Das Julchen (Melanie Meyer) brillierte schon am vergangenen Samstag beim Karneval mit Herz in Rees. Und auch gestern sorgte sie dafür, dass die Lachmuskeln der Besucher arg strapaziert wurden.
Seit gestern Abend ist zumindest den Besuchern der Name „Peaches“ ein Begriff. Sechs junge Damen aus Vehlingen legten einen tollen Showtanz auf die Bühne. Auch sie kamen nicht ohne Zugabe davon. Einstudiert wurde das Ganze unter der Leitung von Sophie Steinebach.
Weitere Showeinlagen boten die Tanzgarde, das Damenballett, die No Romeo´s and Frinds, sowie das Männerballett. Und auch der Elferrat präsentierte sich nicht nur in seinen blauen Jacken, sondern auch in diversen Kostümen auf der Bühne. Kein Halten kannte das Publikum, als Nicki Feldhaus, bekleidet mit einem schicken blauen Kleidchen, auf der Bühne mit Kaplan Josephat Obodo eine flotte Sohle auf´s Parkett legte. Augenscheinlich hatte der Kaplan ohnehin viel Spaß, denn zuvor hatte er jeden Einzelnen des Elferrates auf der Bühne begrüßt. Die Jecken kamen nämlich als Nonnen verkleidet auf die Bühne.
Viele hatten sie schon vermisst. „Loki & Smoki“. Bis vor ein paar Jahren sorgten Christoph Angenendt und Thomas Purwin in ihren Zwiegesprächen als Loki und Helmut Schmidt für Sketsche der besten Art. Thomas Purwin hat sich bekanntermaßen vom Karneval zurückgezogen. Gestern Abend übernahm nun Stefan Hackfort die Rolle von Helmut Schmidt. Angenendt und Hackfort sahen zwar nun nicht unbedingt so aus, wie das Ehepaar Schmidt. Aber gepaart mit ihren weltmännischen Ausführungen und dem Schmid´schen Zigarettenverbrauch präsentierten sie das frühere Kanzlerehepaar perfekt.
Ein ziemlich menschliches Problem stellten die Werther Knappen in ihrem Sketch dar. Eigentlich ist es nur ein Problem von Männern. Was macht man(n), wenn er im Pissoir steht und üblicherweise nur eine Hand frei hat, diese aber eigentlich benötigt, um zu telefonieren, oder um sich eine Zigarette anzustecken? Der Nebenmann muss helfen. Allerdings hat der auch nur eine Hand frei. Wer die Drei aus Werth gestern gesehen hat, weiß, wie man(n) das Problem löst.
Für die musikalische Unterstützung sorgte wie jedes Jahr Michael Bonnes. Zum Ende nahmen die „Disharmonikas“ aus Millingen das musikalische Heft in die Hände. Mit fetzigen kölschen Tönen von Höhner, Brings und Black Föss machten sie richtig Party. Zum großen Finale kamen dann noch mal alle Aktiven und Gastvereine auf die Bühne.
Fotos von der Veranstaltung gibt es hier