Bei der am vergangenen Dienstag stattgefundenen Versammlung des CDU-Stadtverbandes ging es um drei Hauptthemen. Wahlen für den Vorstand und für die Kreistagsabgeordneten, sowie um die anstehende Landtagswahl. Zu Letzterem legte der Landtagsabgeordnete Hendrik Wüst dann auch die Standarts fest. Und auch die Bürgermeisterwahl 2018 war Teil der Versammlung
Heftige Kritik an den Bürgermeister durch den Vorsitzenden
Nach dem der Vorsitzende Ulrich Gühnen die Versammlung eröffnet hatte, zog er auch gleich ein Fazit der letzten Monate. Naturgemäß kam dabei der politische Gegner, sowie der Bürgermeister nicht gut weg. Vor allem die „verschleuderte“ Million bei der Ertüchtigung des Klärwerkes kritisierte Gühnen. „Dafür trägt der Bürgermeister die Verantwortung“. Auch, dass über Jahre bei der Erweiterung des Industriegebiet Stillstand herrscht, sei, so Gühnen, nicht hinnehmbar. Und es müsse auch die Frage erlaubt sein, warum die Stadt zwei Gebäude zur Flüchtlingsunterbringung gebaut hat, wovon ein Gebäude seit der Fertigstellung leer steht.
Der Vorsitzende konnte dann auch noch ein bisschen Statistik präsentieren. Die CDU hat in Isselburg derzeit 139 Mitglieder. Davon sind 110 männlich und 29 weiblich. Als bedenklich sieht Gühnen die Altersstruktur der Mitglieder. Es gibt nur drei Mitglieder, die unter 30 Jahre sind. Zehn sind unter 40, neun unter 50, 34 unter 60 und 30 unter 70 Jahre. Und 53 Mitglieder sind sogar älter als 70 Jahre.
Ulrich Gühnen bliebt Vorsitzender
Die Vorstandswahlen ergaben, dass Ulrich Gühnen in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt wurde. Seine Stellvertreter sind Frank Häusler und Gerd Tenbrock. Schriftführeren ist Kathrin Sluyter, deren Stellvertreterin ist Veronika Giesing. Vervollständigt wird der Vorstand durch die Beisitzer Norbert Essing, Markus Fahrland, Kurt Istemaas, Wolfgang Karau, Olaf Roßmüller, Stefan Schweers, Clemens Stockhorst, Heinz-Bernd Tekaat, Hermann van Thiel und Heinrich Stoverink. Die fünf Kandidaten als Kreistagsdeligierte sind Ulrich Gühnen, Frank Häusler , Kurt Istemaas, Wolfgang Karau und Olaf Roßmüller.
Hendrik Wüst will Politikwechsel in Düsseldorf
Hendrik Wüst ging im Hinblick auf die am 14. Mai anstehende Landtagswahl auf die Wahlziele der CDU ein. Massive Schelte gab es dabei für die rot-grüne Landesregierung. Vor allem für die Umverteilung der Schlüsselzuweisungen für den Kreis Borken zugunsten der Ruhrgebietsstädte. „Die Landesregierung hat uns Geld geklaut“, erklärte Wüst. Hintergrund ist, dass die Landesregierung im Rahmen der Gemeindefinanzierung den Städten Bocholt (4 Mio. Euro), Rhede (2,5) und Isselburg 1 Mio.) weniger Geld zukommen lässt. Und dies trotz steigender Kosten, beispielsweise bei der Bewältigung der Flüchtlingszuweisung. „Dies ist nicht fair“, machte Hendrik Wüst klar. Kurz angerissen hat er auch die mangelnde Zahl von Polizisten und der damit verbundenen inneren Sicherheit. „Es gibt nur einen, der dafür in NRW verantwortlich ist und längst daraus hätte die Konsquenzen ziehen müssen. Und das ist der Landesinnenminister Ralf Jäger“. Deshalb fordert Wüst bei den Wahlen einen Wechsel der Landesregierung. Er machte aber auch klar, dass es nicht gut ist, wenn die SPD nur 20 Proezent erhält. „Die beiden großen Parteien müssen wieder stärker werden und wenn die CDU dabei immer ein paar Prozent mehr hat, ist alles in Ordnung“.
CDU will neuen Bürgermeister stellen
Im kommenden Jahr finden in Isselburg Bürgermeisterwahlen statt. Offen ist noch, ob Rudi Geukes für eine weitere Amtszeit kandidiert. Offiziell hat er sich hierzu noch nicht geäußert. Nimmt man aber die momentane Situation und das Alter des Bürgermeisters, ist eine weitere Kandidatur eher zweifelhaft. Aber wer auch immer von den anderen Parteien kandidiert. Die CDU will den neuen Bürgermeister stellen. Der erste Kandidat dafür ist Olaf Roßmüller, der auch schon 2012 kandidierte. Ob Roßmüller allerdings der einzige Kandidat innerhalb der CDU bleibt, ist offen. Ulrich Gühnen machte klar, dass die Tür für weitere Kandidaten offen ist. Die möglichen Kandidaten hätten dann die Möglichkeit, sich in einer Mitgliederversammlung zu präsentieren. Wie berichtet, hat Olaf Roßmüller über sein Ansinnen bereits mit seinem Arbeitgeber gesprochen. „Von dort bekomme ich jede Unterstützung“, erklärte der CDU-Kandidat.
Fotos: Frithjof Nowakewitz