Wenn das Ende der Schulzeit abzusehen ist, steht für alle Schüler die Frage an, in welche Berufsrichtung es gehen soll. Industrie, Handwerk, Medien, das Angebot ist groß. Die Unsicherheit bei den Schülern oftmals auch. Dem will der Unternehmerverband Metall entgegen steuern, in dem die Schüler die Möglichkeit bekommen, sich vor Ort über verschiedene Berufe zu informieren. Er war gestern mit einem Infotruck bei der Firma Novoferm in Werth. Dort hatten die Neuntklässer der Verbundschule die Möglichkeit, sich über Berufsmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie zu informieren.
In den vergangenen Jahren war der Unternehmerverband mit einem Infostand direkt in der Schule. Dies ist jetzt anders. Mit einem zweistöckigen Infotruck besucht der Verband Unternehmen in der Region. Bundesweit gibt es zehn solcher Trucks. Einer davon stand gestern auf dem Gelände von Novoferm in Werth. Auf rund 100 Quadratmeter konnten die Schüler die Berufe der Branche kennenlernen. Und das in Bild, Text, Ton und mit richtigen, laufenden Maschinen. Wenn auch nur in Miniaturformat. „Wir bieten den Schülern hier nicht nur Theorie, sondern vor allem Praxis“, erklärte Elisabeth Schulte vom Unternehmerverband.
Ganz praktisch wurde es bei einem Rundgang durch die Produktionshalle von Novoferm. Olaf Biermann (Betriebsleitung Fertigung) führte die ca. 30 Schüler nacheinander in zwei Gruppen durch die Halle und erklärte dabei die einzelnen Fertigungsschritte. Siegfried Gacioch, Lehrer an der Verbundschule, sieht gerade diese Einblicke in den Berufszweig für seine Schüler als Gold wert an. „Das ist gerade für unsere praktisch begabten Hauptschüler wichtig, die nicht mit besonders gute Noten punkten können, um hier vor Ort bei den hiesigen Unternehmen den Berufseinstieg zu finden“.
Novoferm-Personalchef Volker Bibow wies darauf hin, dass Praktia bei Novoferm möglich sind. Allerdings müssten die Bewerber aus versicherungstechnischen Gründen volljährig sein. Winfried Elting, ebenfalls Lehrer an der Verbundschule erklärte, dass Praktia in den Betrieben auch für Schüler und Schülerinnen möglich sind, wenn sie nicht volljährig sind. In diesen Fällen werden die Praktikanten von einem Lehrer der Schule begleitet. „Dadurch ist es“, so Elting, „eine schulische Veranstaltung“. Und somit sind die betreffenden Schüler dann auch durch die Schule versichert.
Novoferm ist einer der größten europäischen Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und Antrieben für den privaten, gewerblichen und industriellen Einsatz. Das Unternehmen wurde 1955 als Isselwerk Werth GmbH gegründet und gehört seit 2003 zur japanischen Sanwa Holdings Corporation. Die Novoferm Gruppe produziert an verschiedenen Standorten in Europa und Asien sowie vertreibt Produkte über zahlreiche Landesgesellschaften und Vertriebspartner in viele Länder der Welt. Novoferm beschäftigt über 2.500 Mitarbeiter.
Fotos/Collage: Frithjof Nowakewitz