Nach zwei Jahre war das Weihnachtskonzert wieder in der Stadthalle

Heinz Streuff begrüßte die Besucher beim gestrigen Weihnachtskonzert des Isselburger Blasorchester nach zwei Jahre wieder in der Werther Stadthalle. In dieser Zeit mussten die Musiker des Orchesters bei ihren Konzerten wegen der Sperrung der Stadthalle nach Rees ins Bürgerhaus ausweichen. „Dort fanden die Musiker und die Besucher optimale Bedingungen vor“, erklärte Streuff, machte aber deutlich, dass das Orchester ein Teil des Isselburger Kulturgutes sei. „Und deswegen gehören wir hier nach Isselburg“. Neben den Besuchern konnte Heinz Streuff in der proppenvollen Halle den Bürgermeister Rudi Geukes, die Vertreter der im Rat vertretenen Parteien, die Ehrenmitglieder des Orchesters auch Frau Dr. Krause in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Isselburg begrüßen.

Neu formierte „IsselBläser“

Der musikalische Start lag bei den „IsselBläsern“. Dabei handelt es sich um das neue Vorstufenorchester der Musikschule. Die Leitung hatte Ralf Schmittkamp. Er begrüßte die Gäste mit „ich bin froh, wieder zu Hause zu sein“. Für die kleinen Musiker im Alter zwischen neun und zwölf Jahre war es der erste Auftritt vor so einem großen Publikum. „Da wird der Eine oder Andere auch vielleicht ein bisschen nervös sein“, merkte Schmittkamp an. Davon war während der Darbietung allerdings nicht viel zu merken. Mit dem „Farmhous Rock“, „Hey Pippi Langstrumpf“ und „Wenn der Elefant in die Disco geht“, begeisterten sie das Publikum schon ganz zu Beginn. Der Beifall war der Lohn für eine tadellose Darbietung.

Den zweiten Teil bestritt das Jugendblasorchester unter der Leitung von Guido Schrader und Martin Alofs. Für Alofs war es gestern vorerst der letzte Auftritt als Vertreter von Guido Schrader beim Jugendblasorchester. Er möchte ein wenig kürzer treten. Das Orchester präsentierte gestern eine Mischung Pop, Klassik, Filmmusik und Originalliteratur. Thematisch spielten Zahlen eine besondere Rolle.

Orchester mit Zahlenspiel

Los ging es mit der Zahl Eins und dem Titel „One Moment in Time“. Die Nummer Zwei stand im nächsten Stück für zwei Solisten. Bei der „Serenade 1670“ standen Frederike Brömmling und Florian Jansen (Foto links)mit ihren Trompeten im Mittelpunkt. Während es für Frederike das erste Konzert war, bei dem sie sowohl im Jugendblasorchester, als auch im Blasorchester spielte, verabschiedete sich Florian Jansen mit seinem gestrigen Auftritt aus dem Jugendblasorchester. Er wird zukünftig ausschließlich im Blasorchester spielen. Die Zahl Drei stand für „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Hierbei erhielten die jungen Musiker Verstärkung von einem Streicher-Ensemble des Jugendsinfonieorchester der Musikschule Bocholt-Isselburg. Die „Four Tops“ standen für die Zahl Vier. Die amerikanische Soul-Gesangsband aus Detroit hatte es geschafft, von 1953 bis 1997, also fast 45 Jahre in den Charts vertreten zu sein. Gestern begeisterte das Jugendblasorchester mit dem Titel „Reach out, I´ll be there“. Weiter ging es mit dem „Persischen Tanz Nr. 6“. Wer nun die Zahl Fünf vermisst, dem sei gesagt, dass diese Zahl im 5/4-Takt des Tanzes vorkommt. Die Nummer Sieben beendete das Zahlenspiel. Sie stand für die „Glorreichen 7“. Der Film-Klassiker von 1960 beschreibt, wie sieben Revolvermänner es schaffen, ein kleines Dorf von den beständigen Überfällen einer Gruppe Banditen zu befreien. Großer Beifall des Publikums belohnte die Musiker für ihre Darbietung. Dirigent Guido Schrader hatte mit seinen Musikern natürlich noch eine Zugabe parat. Mit „From Zero to Hero“ aus dem Film Hercules beendete das JBO seinen Auftritt.

Musikalische Herausforderungen

Nach dem Jugendblasorchester nahm dann das Blasorchester auf der Bühne Platz. Die Musiker starteten ihr Programm unter der Leitung von Jaak Notebaert mit dem musikalisch sehr anspruchsvollen Stück „Symphonic Overture“ von James Barnes. Es folgte „Concert pour Trombone“ von Rimsky-Korsakof. Das Stück wurde 1877 von Nikola Rimsky-Korsakof als Posaunenkonzert, bestehend aus drei Sätzen komponiert. Im Mittelpunkt stand bei der Aufführung gestern Solist Volker Naves (Foto rechts). Lang anhaltender Beifall zeigte die Begeisterung des Publikums über die anspruchsvollen und von Naves grandios gespielten Solostücke. Der dritte Teil des Auftritts hatte die heftigen Weltraumschlachten aus der Star Wars Saga zum Thema. Wer kennt nicht die Filme Krieg der Sterne oder Das Imperium schlägt zurück. Das musikalische Arrangement stellt hohe Ansprüche an Orchester und Dirigent. Wie Moderatorin Melanie Driever erklärte, „eine echte Herausforderung selbst für Orchester der Oberhöchststufe“. Zum Ende des Titels kann man mit Fug und Recht sagen: “ Herausforderung hervorragend gemeistert“. Wenn selbst der Dirigent seinem Orchester Beifall klatscht, dann muss alles richtig gewesen sein. Das Publikum war dem Geräuschpegel nach zu urteilen der gleichen Meinung. Da kam die Zugabe „Petersburger Schlittenfahrt“ gerade recht. Ein gelungenes Weihnachtskonzert ging dann auch weihnachtlich mit allen drei Orchestern, inklusive des Streicher-Ensemble´s zu Ende.

Ein Teil der Spenden geht an das DRK

Wie eingangs erwähnt, war auch Frau Dr. Krause vom DRK unter den Besuchern. Und das hatte auch einen besonderen Grund. Das Konzert ist bekanntlich Eintritt frei. Das Orchester bittet die Besucher am Ende des Konzerts aber um Spenden. Ein Teil der Spenden geht in diesem Jahr an den DRK-Ortsverein Isselburg. Der benötigt für die Aus- und Weiterbildung eine Herz-Lungen-Wiederbelebungs-Puppe. Die Anschaffung würde den Kostenrahmen des DRK sprengen. Mit einem Teil der Spenden will das Isselburger Blasorchester das DRK bei der Beschaffung der Puppe behilflich sein. In diesem Zusammenhang dankte Heinz Streuff dem DRK für die ständige Unterstützung. „Das DRK sorgt schon für ein gehöriges Pfund Sicherheit bei unseren Veranstaltungen“.

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Alle Fotos: Frithjof Nowakewitz