Ereignisreiches und emotionales Jahr für die Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Isselburg mit ihren drei Löschzügen hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Es war geprägt von zahlreichen Einsätzen unterschiedlichster Art. Dies wurde auf der Mitgliederversammlung am Donnerstag mehr als deutlich. Insgesamt waren es im vergangenen Jahr 83 Einsätze, die sich auf 31 Brandeinsätze und 52 technische Hilfeleistungen aufteilten. Brände und schwere Verkehrsunfälle gehören leider fast schon zum Tagesgeschäft der einzelnen Löschzüge und der im Einsatz befindlichen Feuerwehrmänner und -frauen.

Am tragischsten und emotionalsten war sicherlich der Unglücksfall am Kieswerk, bei dem mehrere Personen verschüttet und zwei leider nur noch tot geborgen werden konnten. In Erinnerung bleiben wohl auch der Einsatz bezüglich des entlaufenen Wolfes und der Brand an der Isselschule, der glücklicherweise noch rechtzeitig gelöscht werden konnte. Kreisbrandmeister Johannes Thesing nötigte den Umgang der Feuerwehrleute mit den schlimmen Ereignissen allerhöchsten Respekt ab. „Die Leute in der Stadt Isselburg müssten für ihre Feuwehr auf die Straße gehen“, erklärte Thesing. Und dies meinte er auch im Zusammenhang mit dem immer noch nicht begonnenen Bau des Feuerwehrgerätehauses für den Isselburger Löschzug.

Das Feuerwehrgerätehaus stand im Mittelpunkt

Auch Michael Carbanje ging in seiner Rede, die erste vor der Feuerwehr als Bürgermeister, darauf ein. Als nun ehemaliger Bauamtsleiter steckt er in dem Thema wohl wie kein anderer. Das Problem, so Carbanje, war der notwendige Hochwasserausgleich. Das Thema ist nun erledigt. Hier hat die Untere Wasserbehörde des Kreises Borken mitgeteilt, dass der notwendige Hochwasserausgleich innerhalb eines festgesetzten Überschwemmungsgebietes ausnahmsweise genehmigungsfähig ist. „Das bedeutet, dass das Verfahren zur endgültigen Aufstellung der Bauleitplanung weiter verfolgt werden kann, nachdem die wesentlichen kritischen Punkte abgearbeitet wurden“, erklärte Carbanje.

Unfallkasse fordert sofortige Übergangslösung

Der Bürgermeister ging auch auf den Bericht der Unfallkasse Münster ein, die das jetzige Gerätehaus am Münsterdeich erneut unter die Lupe genommen hatte. Bezüglich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes stimmt dort überhaupt nichts. Darum werden sofortige Übergangslösungen notwendig. Die Feuerwehrleute dürfen sich nicht mehr neben oder hinter einem Fahrzeug umkleiden. Darum wird vor dem Gerätehaus eine Leichtbauhalle errichtet, in der dann ein Löschfahrzeug abgestellt wird. Der dadurch gewonnene Platz im Gerätehaus dient dann den Feuerwehrleuten zum gefahrlosen Umkleiden.

Carbanje dankte den Feuerwehrleuten aus tiefster Überzeugung

Michael Carbanje ging auch auf die vielen Einsätze ein. „Explezit hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang den Einsatz der Kameraden beim Unglück im Kieswerk Breels. Hier zeigte sich, welche Belastungen über das übliche Maß hinaus durch die Kameraden und Kameradinnen zu tragen, ja sogar zu ertragen waren. Es ist für mich eine große Freude Ihnen hierfür zu danken. Und dies kommt von ganzem Herzen und aus tiefster innerer Überzeugung“.

Kreisbrandmeister Johannes Thesing hofft auf Einweihung

Kreisbrandmeister Johannes Thesing erklärte nach der Rede des Bürgermeisters, dass ihn die Worte von Carbanje „sehr beindruckt haben“. „Sie geben den Feuerwehrkameraden sehr viel Anerkennung“. In Anbetracht der Tatsache, dass die Stadt Isselburg in den letzten Jahren durch viele Ereignisse und Schadensfälle sehr in den Fokus im Kreis Borken gerückt ist, sei diese Anerkennung auch dringend nötig. Auch der Kreisbrandmeister ging auf die „endlose Geschichte um das neue Feuerwehrgerätehaus“ ein. „Schon vor 10 Jahre hab ich darauf gehofft, dass ich die Einweihung des Gebäudes noch innerhalb meiner Dienstzeit erlebe“, erkärte Thesing. Besondere Worte fand der Kreisbrandmeister auch für Markus Berning. „Ich finde es schon bewundernswert, wie du als Stadtbrandmeister mit den Schwierigkeiten während und auch nach den Einsätzen umgehst. Und dies im besonderen Maße bei dem Unglück am Kieswerk“.

Frank Häusler dankt persönlich

Auch Frank Häusler (CDU), Theo Beine (SPD) und Uwe Übelacker (Grüne) dankten den Feuerwehrleuten für ihren ehrenamtlichen Einsatz. „Was die Kameraen bei Einsätzen auf scih nehmen, ist oft sehr belastend und alles andere als selbstvertändlich und kann nicht genug gewürdigt werden. „Ich bedanke mich herzlichst im Namen der Isselburger CDU für ihren selbstlosen Einsatz und auch persönlich sich ich vielen, vielen Dank“. Auch Häusler ging auf das Thema Gerätehaus ein, bescheinigte dabei dem Bürgermeister, dass er aus Sicht der CDU „alles daran zu setzt, um den Neubau angehen zu können“.

Theo Beine: Acht-Minuten-Frist ist wissenschaftlich nicht belegt

Auch Grünen-Chef Uwe Übelacker dankte den Feuerwehrleuten für ihren ehrenamtlichen und oftmals selbstlosen Einsatz. „Im Fall des Falles können sich Isselburgs Bürger der Hilfe der Feuwehr sicher sein“. Theo Beine erklärte, dass „wir uns glücklich schätzen können, eine so aktive und erfolgreiche Feuerwehr zu haben“. Der SPD-Fraktionschef erwähnte, dass er auf der Frühjarstagung der AG Münsterland des Städte-und Gemeindbund NRW war. Dort habe man erklärt, dass die Acht-Minuten-Frist oder die Reanimationszeit von etwa 17 Minuten wissenschaftlich nicht belegt seien. Die Aussage von Theo Beine wollte Stadtbrandmeister Markus Berning so allerdings nicht stehen lassen. „Damit werde ich mich noch beschäftigen“, kündigte Berning an.

Beförderungen

Markus Berning konnte zum Ende der Versammlung noch einige Beförderungen vornehmen. So wurden Martin Köcher und Thomas Angenendt zum Feuerwehrmann ernannt. Daniel Kampshoff (Oberfeuerwehrmann), Tom Büdding, Sven Risius (beide Unterbrandmeister) und Peter Hüls (Brandoberinspektor) erhielten ebenfalls ihre Ernennungsurkunden.

DieFreiwillige Feuerwehr der Stadt Isselburg bestand im Berichtsjahr 2017 aus 120 aktiven Frauen und Männern, aus 34 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr und 23 Kameraden in der Ehrenabteilung.

Fotos: Frithjof Nowakewitz