Hobi & Ackermann sorgten für eine Lachsalve nach der anderen

Man sagt ja, dass Lachen gesund hält. Wenn das stimmt, brauchen die 70 Besucher des Hahnerfelder Bauercafe von gestern Abend in den nächsten Wochen wohl keinen Arzt. Schuld an dieser „Gesundheitsreform“ waren die beiden Comedians Hobi und Ackermann.

Mit der Verpflichtung der beiden Darsteller hat der Isselburger Kulturring einen Volltreffer gelandet, denn die Beiden sorgten mit Sketchen, gekonnten Parodien und Musik beim Publikum für eine Lachsalve nach der anderen. Und dies in Einzelpassagen genauso, wie auch im Duett. Hobi und Ackermann sind Bert Hobert aus Wuppertal und Erich Zielke aus Dortmund.

Auffällig war, dass nach dem Einlass die vordere Stuhlreihe zunächst frei blieb. Ein Großteil des Publikums hatte wohl die Befürchtung, wer vorne sitzt, wird plötzlich Teil der Veranstaltung. Es war so. Und nicht nur das. Auch einige Herrschaften in der zweiten, dritten und vierten Reihe standen im Verlauf des Abends im Mittelpunkt.

Knick-Knack und Penne mit Gorgonzola

Zu Beginn tauschten die Beiden ihre Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht aus. Ackermann gab zu, dass sein letztes „Knick-Knack“ zu Zeiten stattfand, als Helmut Kohl noch Bundeskanzler war. Der Dortmunder ließ die Besucher an seiner Familie teilhaben. Seine Frau Ilse beispielsweise hatte sich einen Hula-Hupp-Reifen bestellt, der auch perfekt passte. Und beim Abnehmen hatte sie tatsächlich in ihrem Bauchnabel ein Piercing aus den Neunzigern entdeckt. Trauriger war wohl das Ende seines Onkels, der als Bierbrauer arbeitete. Der Mann starb wegen des im Ruhrgebiet üblichen Biergenusses nicht etwa an Leberzirrhose. Der arme Mann ist ertrunken. Im Bierkessel. Allerdings erst, nachdem er noch dreimal zum „pinkeln“ rausgekommen ist. Was das Kulinarische betrifft, liebt Ackermann nur Pils und Bratwurst. Dies machte er auch mit Unterstützung des Publikums musikalisch deutlich. Los werden musste er auch die Tatsache, dass der Italiener seines Stammlokals neuerdings immer seine „Zweiwochenbeziehungen“ auf der Tafel vor dem Lokal veröffentlicht. Aktuell stehe dort „Penne mit Gorgonzola“.

Nackte Jogger, Kapitänsbinde und Jungfrau

„Hobi“ brillierte in vielen unterschiedlichen Facetten. Ob als Altkanzler Gerhard Schröder, als Theo Lingen mit dem „Kleinen grünen Kaktus“, oder als Inge Meysel. Er berichtete außerdem vom Krach mit seiner „Lebensabschnittssymphatisantin“, saß als Frau bei verschiedenen männlichen Besuchern auf dem Schoß um mit ihm über die lang zurückliegende Beziehung zu reden und erzählte von einem nackten Jogger, der mehr als eine Stunde die Pobacken zusammenkneifen musste, um den Hausschlüssel nicht zu verlieren. Außerdem meinte der Wuppertaler, dass der Begriff „Kapitänsbinde“ eine ganz neue Bedeutung habe, seit dem auch Frauen Fußball spielen. Und er gestand auch, trotz fünf Beziehungen lange „Jungfrau“ gewesen zu sein. Dies lag an dem Optiker, der immer nur geguckt hat, dem Musiker, der immer nur spielte, dem Architekt, der immer nur plante, dem Politiker mit seinen falschen Versprechungen und dem Handwerker, der immer versprach, morgen ganz bestimmt anzufangen.

Bevor sich die Beiden verabschiedeten, hatte Ackermann noch einen Tipp für die Männer, die ihrer Frau eine Freude machen wollen. Über selbstgemachte Marmelade aus 30 Berliner würde sich die bessere Hälfte sicherlich freuen. Musikalisch schloss der Abend mit der Hymne des Ruhrgebietes „Glück auf, der Steiger kommt“.

Als Fazit muss man sagen, dass Hobi und Ackermann gern noch mal wiederkommen dürfen. Sie sorgten dafür, dass die Besucher viele Lachtränen vergossen und vielleicht am nächsten Tag leichte Schwierigkeiten in der Bauchmuskulatur verspürten.

Fotos/Collage: Frithjof Nowakewitz

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