Kita-Vorschule-Grundschule – Nicole Visser hat noch viel vor in Kenia

Seit 12 Jahre lebt die Anholterin Nicole Visser bereits in Kenia. Genauer gesagt in Ngong, einer Stadt ca. 20 Kilometer von der Hauptstadt Nairobi entfernt. Seitdem hat sie Projekte, wie den Bau einer Kindertagesstätte und einer Vorschule, abgeschlossen. Dies ist möglich dank vieler Helfer vor Ort. Finanziert wird das Projekt mit dem Namen „ Kids For Christ Academy“ mit Spendengeldern.

Aber damit ist die Arbeit der 48-Jährigen Anholterin noch nicht beendet. 2016 wurde ein Grundstück gegenüber der Vorschule erworben, auf dem eine Grundschule gebaut werden soll. Mittlerweile sind die Räume für die Klassen 1 und 2 fertig. Im Februar dieses Jahres wurde zudem der Bau der Schulküche abgeschlossen. Da die Grundschulzeit in Kenia acht Jahre beträgt, sollen nun sechs weitere Klassenräume, sowie ein offener Essbereich in afrikanischem Stil entstehen. Dazu erfolgte im vergangenen Monat der Spatenstich. Bis Ende 2019 soll der Gebäudekomplex fertig sein.

Erfolg zeigt sich in kleinen und großen Dingen

Dass die Aktivitäten von Nicole Visser Erfolg haben, sieht man nicht nur an den entstandenen Einrichtungen. Auch der schulische und berufliche Werdegang eines ehemaligen kleinen und aus ärmlichsten Verhältnissen kommenden Mädchens dokumentiert den Erfolg der Anholterin. Die jetzt junge Frau konnte dank einer Patenschaft die vierjährige „Secondary School“ abschließen und anschließend ein Studium als Rechtsanwaltsgehilfin absolvieren. Seit 2017 übt sie diesen Beruf auch aus.

Es gibt aber nicht nur Baustellen, die etwas mit Gebäuden zu tun haben. Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und die gesunde Ernährung der Kinder sind elementar wichtige Aufgaben, die es zu bewältigen gilt. Ein Ende 2017 fertiggestelltes Gewächshaus versorgt die Schulküche nun mit frischen Gemüse, wie etwa Möhren, Spinat, Tomaten, Paprika und Lauch. Dies muss aber noch ausgeweitet werden, denn wenn die neuen Klassenräume fertig sind, müssen auch mehr Kinder versorgt werden.

Corinna Brand aus Werth (hintere Reihe) besuchte Nicole Visser in Kenia

Corinna Brand aus Werth war zwei Monate vor Ort

Was das saubere Trinkwasser betrifft, hilft PAUL. Nun ist Paul kein männlicher Mitarbeiter, sondern ein Gerät, das Wasser filtert und somit sauberes Trinkwasser produziert. Paul steht für „Portable Aqua Unit for Lifesaving“. Das erste dieser Geräte hat Corinna Brand aus Werth im Frühjahr 2018 mit kostenfreier Hilfe von British Airways mitgebracht. Die junge Wertherin war zwei Monate innerhalb einer Sabbatzeit in Kenia vor Ort. Gespendet wurde das Gerät vom Lions Club. Wie Corinna Brand berichtete, wurde der Schulkoch in die Wartung des Wasseraufbereiters eingewiesen. „In schon ganz kurzer Zeit konnte man die positiven gesundheitlichen Auswirkungen des Kochens mit aufbereitetem Wasser sehen“, so Corinna Brand.

Patenschaften sind ein Mittel der Hilfe

Neben direkter finanzieller Unterstützung sind auch Patenschaften ein wesentlicher Bestandteil der Hilfe. Antje Große Wentrup aus Werth hat solch eine Schulpatenschaft für einen älteren Jungen übernommen, Kekeli*, jetzt 15 Jahre jung, muss jeden Tag insgesamt vier Stunden Schulweg bewältigen. „Er möchte aber lernen und das ist unterstützenswert“, erklärt Antje Große Wentrup.

Nicole Visser sorgt dafür, dass Kekeli* mit dem Patenschaftsgeld von 30 EUR pro Monat die notwendige Schulkleidung, das Lernmaterial und Schulessen sowie eine medizinische Basisversorgung erhält. Sie sorgt auch für einen Schulplatz in einer kenianischen Privatschule mit angemessenen Schülerzahlen. „In den öffentlichen Schulen sind die Klassen mit deutlich über 60 Kindern einfach zu groß“, so Antje Große Wentrup.

Individuelle Hilfe für einzelne Kinder

Wie Kekelis* Patin betont, ist so eine Patenschaft keine anonyme Sache. „Es bestehen Briefkontakte zwischen Schüler und Pate, so dass aus dieser Patenschaft auch eine persönliche Bindung entsteht. So erfährt der Schüler die entsprechende Wertschätzung“, erklärte Antje Große Wentrup und ergänzt, dass diese Patenschaft nicht nur den reinen Schulunterricht beinhaltet. „Mein Schulpatenkind erhält von Pater Paul auch Keyboard Unterricht in der Kirche, was nach schweren Schicksalsschlägen eine Möglichkeit des Findens von Halt im Leben darstellt. So ist gewährleistet, dass eine solche Bildungspatenschaft einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben und raus aus der Armut eröffnet“. Bei anderen Kindern wird jeweils passgenaue Hilfe angeboten, sofern notwendig.

Sachspenden sind eher ungeeignet

Finanzielle Hilfe ist für Nicole Visser notwendig, damit die anstehenden Projekte realisiert werden können. Wichtig hierbei ist, dass sich die Spendenbereitschaft in erster Linie wirklich nur auf finanzielle Hilfe beschränkt. Der Transport von Sachspenden nach Kenia würde ein Vielfaches des Sachwertes kosten. Nicole Visser ist wichtig, dass benötigte Materialien und Geräte vor Ort eingekauft werden, so dass auch der örtliche Handel von ihren Projekten profitiert.

Deutsches Spendenkonto:

CMM Christlich Missionarische Dienste e.V.
Spar- und Darlehnskasse Reken
IBAN: DE 59 4286 1239 1032 24 1700
BIC   : GENODEM1RKN
Stichwort: Kids For Christ Ministry

 

„Wenn man spenden möchte, so ist es sehr einfach, da es ein deutsches Spendenkonto gibt. Man kann beim Verwendungszweck eingeben, wofür das Geld genommen werden soll z. B. „Bau Grundschule“. Jeder kleine oder größere Betrag zählt. Am Jahresanfang erhält man automatisch eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt“, so Antje Große Wentrup.

*Name von der Redaktion geändert.

Fotos: © 2018 Corinna Brand