Harmonische Jahreshauptversammlung der Gesamtfeuerwehr Isselburg

Am vergangenen Donnerstag fand im Gerätehaus des Löschzug Werth die Jahreshauptversammlung der Gesamtfeuerwehr der Stadt Isselburg statt. Neben Bürgermeister Michael Carbanje und den vier Fraktionsvorsitzenden Dr. Theo Beine (SPD), Frank Häusler (CDU), Uwe Übelacker (Grüne) und Kevin Schneider (FDP) war auch Kreisbrandmeister Johannes Thesing dabei. Und dies wohl zum letzten Mal. Denn der Mann wird in den nächsten Monat in den verdienten Ruhestand gehen.

Arbeitsreiches Jahr 2018

Nach der Begrüßung aller Anwesenden durch den Leiter der Gesamtwehr, Stadtbrandinspektor Markus Berning, trug Geschäftsführer Marcel Drunagel den Jahresbericht 2018 vor. Hierbei ging Drunagel vor allem auf die teils schwierigen Einsätze, wie etwa bei dem Sturmtief Friederike zu Beginn des Jahres, oder dem nur wenige Wochen ausgebrochene Vollbrand einer Industriehalle im Gewerbegebiet ein. Zudem galt es in der großen Trockenheit des vergangenen Sommers einige Wald- und Flächenbrände zu löschen. Dazu kamen auch technische Hilfeleistungen bei schweren Verkehrsunfällen auf der Autobahn und der B67. Insgesamt verfügt die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Isselburg über 137 aktive Wehrleute, sowie 22 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und 31 Mitgliedern der Ehrenabteilung.

Die Frage nach der Motivation

Bürgermeister Michael Carbanje stellte sich im Vorfeld die Frage, was die Feuerwehrleute in den drei Löschzügen zu ihrer Tätigkeit motiviert. Das sind die Helfer, die sich, so der Bürgermeister, selbstlos einsetzen, um den Menschen zu helfen, die in einer Notlage sind. Für ihn sind die Mitglieder der Feuerwehr Helden, die im Bedarfsfall in brennende Häuser gehen, um anderen Menschen das Leben zu retten. Das verdient Anerkennung und Wertschätzung. Mit zur Motivation gehören die Teamplayer und auch die Technikbegeisterten. Feuerwehr ohne diese beiden Spezis geht nicht. Und dann kommt noch die Kameradschaft dazu. Sich dieses „aufeinander verlassen können“ kann im Einsatz lebenswichtig sein. Und auch die kameradschaftlichen Gespräche nach belastenden Einsätzen sind Wichtig.

Michael Carbanje sprach über Motivation, Ausrüstung und dem Gerätehaus

Ausrüstung muss stimmen

Um diese Motivation zu erhalten, ist es aber auch wichtig, den Feuerwehrmännern- und frauen das bestmögliche Handwerkzeug bereitzustellen. Damit sind nicht nur die hochmodernen Einsatzfahrzeuge gemeint. So wurde im vergangenen Jahr die persönliche Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte erneuert. Hierfür gab die Stadt Isselburg 108.000 Euro aus. Auch neue Dienstkleidung für etwa 15.000 Euro wurde beschafft. In Anbetracht dessen, was die ehrenamtlich tätigen Wehrleute leisten, eine mehr als notwendige und sinnvolle Investition.

Ganz nah dran

Natürlich ging der Bürgermeister auch auf ein Thema ein, dass nun schon seit Jahrzehnten in jeder Versammlung immer wieder zur Sprache kommt. Das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Isselburg. Und hier machte er deutlich, dass „Isselburg noch nie so nah am Baubeginn für das neue Gerätehaus war, wie jetzt“. Sein Optimismus rührt daher, dass sich die Sachlage im Verhältnis zum gleichen Zeitraum des Vorjahes gravierend verändert hat. Der angedachte Standort an der Reeser Straße wird wohl aufgrund der gestiegenen Anforderungen an den Hochwasserschutz und der damit verbundenen Schaffung von teuren Ausgleichsflächen, ad acta gelegt. Der neue/alte Standort wird der Münsterdeich werden. „Derzeit befinden wir uns im Rahmen des Bauleitplanverfahrens bei der Anhörung der sogenannten Träger öffentlicher Belange, die bis zum 26. April ihre Stellungnahmen abgeben können“, erklärte Michael Carbanje und fügte hinzu, dass bislang keine negativen Stellungnahmen bei der Verwaltung eingegangen sind. Parallel dazu läuft das Ausschreibungsverfahren für die Planungsleistungen.

Einigkeit in der Politik

Die vier Fraktionsvorsitzenden waren sich darin einig, dass man nun auf einem guten Weg sei, endlich, nach jahrzehnte währendem Hickhack, den Bau des Feuerwehrgerätehauses in Angriff nehmen zu können. Frank Häusler erwähnte in seiner Rede, dass „der Bürgermeister unter den neuen Voraussetzungen der Planungsmöglichkeiten am Münsterdeich Lösungen gesucht hat und diese der Wehr und der Politik vorgestellt hat“. Uwe Übelacker fügte in seiner Rede an, dass man, sofern das Gebäude tatsächlich am Münsterdeich errichtet wird, darüber nachdenken muss, wie man auch die entferntesten Häuser in Heelden innerhalb der Acht-Minuten-Hilfsfrist erreichen kann.

Johannes Thesing (stehend) versprach, als Privatperson beim Spatenstich dabei zu sein

Ordnungsverfügung von Frank Schaffeld

Kreisbrandmeister Johannes Thesing, der nun, wie erwähnt, in nächster Zeit in den Ruhestand geht, kommt nun nicht mehr in den Genuss, den Spatenstich zum neuen Gerätehaus in Isselburg in seiner Eigenschaft als Kreisbrandmeister zu erleben. Ordnungsamtsleiter Frank Schaffeld verdonnerte den scheidenden Kreisbrandmeister per „Ordnungsverfügung“ dazu, zum ersten Spatenstich als Privatperson nach Isselburg zu kommen, um auf den Baubeginn anzustoßen. Unter großem Applaus der anwesenden Wehrleute versprach Johannes Thesing, der Ordnungsverfügung Folge zu leisten. Zuvor hatte sich Thesing bei den Anwesenden verabschiedet. „Behaltet eure Kameradschaft, bleibt wie ihr seid, denn ihr seid ein Vorbild für andere Vereine“. Auch dankte er Bürgermeister Michael Carbanje, der Wehrleitung und ganz besonders Frank Schaffeld für die überaus angenehme Zusammenarbeit.

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Ehrung und Beförderungen

Bevor es zum gemütlichen Teil bei der Versammlung über ging, standen noch diverse Beförderungen an. So wurden Dominik Grünberger, Lukas Freund, Lutz Ewald, Silas Roes, Jannek Spiekers und Heiko Weische zum Feuerwehrmann ernannt. Maximililian Wengert und Kevin Derrez sind jetzt Oberfeuerwehrmann und Stefan Beeking und Tobias Demierci wurden zum Brandmeister ernannt. Philip Kottke trägt jetzt den Dienstgrad des Oberbrandmeisters und Marcel Gronau den des Brandoberinspektors. Dennis Schamell schied aus persönlichen Gründen als stellvertretender Stadtjugendfeuerwart zurück. Dieses Amt übernimmt nun der bisherige Stellvertreter Dominic Bulten. Für ihn rückt Tim Wessels in die Position des Stellvertreters. Zu guter Letzt erhielt Mario van Onna aus den Händen des Bürgermeisters das Feuerwehr-Ehrenabzeichen in Silber der Landesregierung NRW für die 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr.