„Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus“. So heißt es in dem Gedicht, das Emanuel Geibel 1841 schrieb. Und eigentlich tun das die Bäume derzeit überall auch. Freilich mit einigen Ausnahmen. Und die stehen in Anholt auf dem Eiermarkt, bzw. auf der Hohe Straße.
Nun fehlt den Bäumen nicht das Wasser. Und auch Licht bekommen sie genug. Was ihnen fehlt sind schlicht und ergreifend die Äste, an denen sich die neuen Triebe bilden können. Das es so ist, liegt wohl in erster Linie an dem Beschnitt, den die Bäume Anfang des Jahres über sich ergehen lassen mussten. Da haben die Männer mit der Säge wohl dafür gesorgt, dass sich die Bäume, die im Moment eher das Abbild eines Palmstocks im Großformat haben, sozusagen auf der Intensivstation befinden.
Einige Anwohner der beiden Straßen, die sich diebzüglich nach eigenen Angaben bei der Stadtverwaltung über den Radikalschnitt beschwert hatten, bekamen die Auskunft, dass der Baumschnitt „von Fachleuten durchgeführt wurde, die schon wissen, was sie tun“.
Foto: Frithjof Nowakewitz