Kreisbrandmeister Johannes Thesing wurde in den Ruhestand verabschiedet

Allein schon die große Gästeschar der Abschiedsfeier am Donnerstagabend im Feuerwehrgerätehaus Heiden belegte: Mit Johannes Thesing scheidet eine Persönlichkeit aus dem Amt des Kreisbrandmeisters für den Kreis Borken, die sich in ihrer zwölfjährigen Tätigkeit weithin große Anerkennung und Wertschätzung erworben hat.

Archivbild: Frithjof Nowakewitz

Das zeigte sich dann auch in den Reden, die zu seiner Verabschiedung gehalten wurden. „Johannes Thesing hat maßgeblich zur positiven Entwicklung unserer Feuerwehren mit ihren rund 2.500 aktiven Kräften im Kreisgebiet beigetragen“, hob dabei Kreisordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow in Vertretung von Landrat Dr. Kai Zwicker in ihrer Laudatio hervor. Sie übernahm dann auch die Aufgabe, den neuen Kreisbrandmeister Stefan van Bömmel in sein Amt einzuführen.

Unter den rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich neben der Familie von Johannes Thesing Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie weitere Repräsentanten der kreisangehörigen Kommunen, außerdem die heimischen Wehrführer und Vertreter der Hilfsorganisationen. Dr. Schwenzow hieß die vielen Gäste im Namen des Kreises Borken willkommen und lenkte ihren Blick dann sofort auf Johannes Thesing – einen Menschen, der seit frühester Jugend für die Feuerwehr „brenne“. Bereits im Alter von 16 Jahren – 1972 – sei er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatgemeinde Heiden geworden und stehe somit inzwischen 47 Jahre im aktiven Dienst. Von Beginn an sei er „mit Feuer und Flamme“ bei der Sache gewesen. Das habe dazu geführt, dass er schon sechs Jahre später zum stellvertretenden Heidener Wehrführer ernannt wurde. Mit 26 Jahren habe er sich dann 1982 in die Pflicht nehmen lassen, nach dem plötzlichen Tod des damaligen Gemeindebrandmeisters die Leitung der Heidener Wehr zu übernehmen.

Foto: Kreis Borken

Mit beispielgebendem Elan habe er diese wichtige Führungsfunktion ausgeübt. „Es zeigte sich also, dass Johannes Thesing gewillt und in der Lage ist, ganz besondere Führungsverantwortung wahrzunehmen“, erklärte Dr. Schwenzow und betonte: „Daher überrascht es nicht, dass ihm dann 2007 das Ehrenamt des Kreisbrandmeisters unseres Kreises übertragen wurde.“ Ununterbrochen habe er seither dieses verantwortungsvolle Amt ausgeübt. „Und das mit der ihm eigenen Energie und Tatkraft, Sachkunde und Erfahrung, Aufgeschlossenheit und Empathie“, unterstrich die Kreisordnungsdezernentin. Rückschauend stellte sie fest: „Johannes Thesing hat sich als Kreisbrandmeister große Verdienste um das heimische Feuerschutzwesen erworben!“ Auf vielfältigste Art und Weise habe er sich engagiert. Dabei spannte sich der Bogen seiner Aktivitäten von der Aus- und Fortbildung der Feuerwehrleute über die Gewinnung von Führungskräften und den anforderungsgerechten Aufbau der überörtlichen Einsatz- und Führungsstrukturen bis zur Umsetzung der verschiedenen Landeskonzepte wie erst jüngst das Messzugkonzept als Teil der ABC-Gefahrenabwehr. Auch die gemeinsame Feuerwehr-Bereitschaft Borken/Bottrop und die Einrichtung der „Kreisbereitschaften“ zur gegenseitigen schnellen Unterstützung der Feuerwehren im Kreisgebiet trägt laut Dr. Schwenzow seine Handschrift. Sehr am Herzen gelegen habe Johannes Thesing überdies stets das gute kameradschaftliche Verhältnis innerhalb der Wehren und der Wehren zueinander sowie zu den Hilfsorganisationen. Zudem sei ihm die grenzüberschreitende Kooperation mit den niederländischen Wehren und Behörden immer ein besonderes Anliegen gewesen.

In der Kreisverwaltung habe gerade auch Landrat Dr. Zwicker seine hohe fachliche Kompetenz sehr geschätzt, unterstrich die Kreisordnungsdezernentin und verwies dabei auf vergangene Großeinsatz- und Katastrophenlagen wie die Hochwasser 2010 und 2016, den Amtsvenn-Brand 2011 und den Massenunfall auf der Autobahn A 31 im Jahr 2011 mit Toten und Verletzten. Ausdrücklich dankte Dr. Schwenzow dem scheidenden Kreisbrandmeister daher im Namen aller Bürgerinnen und Bürger im Westmünsterland für die geleistete vorbildliche Arbeit. Grußworte des Heidener Bürgermeisters Hans-Jürgen Benson, des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Thomas Deckers und des Heidener Feuerwehrchefs Carsten Lohaus als Vertreter der Wehrführer im Kreis schlossen sich an.

Bezirksbrandmeister Donald Niehues zeichnete Johannes Thesing zudem mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber aus. Dr. Frank Altenbrunn überbrachte eine hohe Auszeichnung des Technischen Hilfswerks und Kreisjugendfeuerwehrwart Ralf Gottlob die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW. Zum Abschluss des offiziellen Teils der Feier ernannte Dr. Elisabeth Schwenzow dann im Namen von Landrat Dr. Zwicker den 43jährigen Stadtlohner Stefan van Bömmel zum neuen Kreisbrandmeister. Antreten wird er dieses Amt am 1. Oktober 2019.

Text: Kreis Borken