Wie mehrfach berichtet, läuft die Hauptschule am Stromberg im Sommer 2022 aus. Das Team von Schule für Isselburg mit Dr. Andreas Pasckert an der Spitze will bis dahin eine Gesamtschule in freier Trägerschaft gründen.
Gemeinsames Forschungsprojekt
Schon bei der Erstellung und Auswertung des detaillierten Elternfragebogen war die Hochschule Niederrhein mit im Boot. Nun starteten der Verein „Schule für Isselburg“ und die Hochschule ein gemeinsames interdisziplinäres Forschungsprojekt, dass Erkenntnisse über die Gründung einer Gesamtschule liefern soll. Das gemeinsame Vorhaben umfasst zwei Schwerpunkte. Zu Beginn steht eine energiewirtschaftliche Prüfung des Hauptgebäudes im Fokus. Daran anschließend soll dann ein Businessplan für den Träger der Gesamtschule erstellt werden. Die wissenschaftliche Leitung übernehmen Prof. Dr.-Ing. Joachim Schettel (Institut für Energietechnik & Energiemanagement) und Prof. Dr. Ralf Ostendorf (Finance and Businessmanagement).
Erstes Treffen im Schulgebäude
Am 24. Oktober fand im Schulgebäude ein Auftakttreffen statt, an dem neben Dr. Andreas Pasckert (Vors. Schule für Isselburg) und den beiden Vorstandsmitglieder Sebastian Gertkes und Thomas Menning, auch Prof. Dr. Ing. Joachim Schettel mit Studenten (Yasin Bilen, Mira Gerlach-Günsch, Markus Johnen, Kevin Kreutzer, Stephan Meuwsen und Fatma Sirakaya) des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesens teil. Als Vertreter der Stadt war Jürgen van Geldern (Fachbereich Bauen, Planen, Zentrales Gebäudemanagement) dabei. Er führte die Gruppe durch das Hauptschulgebäude und auch durch die Sporthalle. Hierbei erläuterte er die technischen Gegebenheiten in den Gebäuden.
Gebäude muss grundlegend saniert werden
Besichtigt wurden die Klassen- und Kelleräume, sowie das Dach des bereits 1975 errichteten Schulgebäudes. Die Heizungsanlage wurde ebenso begutachtet, wie Fenster, Lampen und die Belüftungsanlage der Sporthalle. „Dabei wurde beispielsweise ersichtlich, dass die zahlreichen großzügigen Fenster nicht dem aktuellen Wärmeschutzstandart entsprechen und zum Teil Kältebrücken an der Fassade bestehen“, berichtete Dr. Andreas Pasckert und ergänzte, dass auch auf und unter dem Dach Erneuerungsbedarf besteht. „Es wird deutlich, dass das Hauptschulgebäude grundlegend saniert werden muss, bevor dort eine neue Schule mit dem Unterricht beginnen kann“, stellte Pasckert fest. Nach der Besichtigung traf sich die Gruppe im Vereinsraum, um die Eindrücke gemeinsam mit Jürgen van Geldern zu diskutieren. Als Ergebnis des Projektes soll das energetische Einsparpotential des Gebäudes ermittelt werden. Im Fokus steht die Erkenntnis, ob der Träger das Gebäude mit der Pauschale des Landes das Schulgebäude mit 38 Euro je Quadratmeter und Jahr bewirtschaften kann. Zudem kann das Potenzial zur Stromgewinnung durch Photovoltaikanlagen ermittelt werden.
Im zweiten Teil geht es um die Finanzen
Im zweiten Teil des Projektes geht es um die Erstellung eines Businessplans für den Träger der zu gründenden Gesamtschule. Der muss noch gefunden oder gegründet werden. Von zentraler Bedeutung für den Träger ist die Finanzierbarkeit der Schule. Der Großteil des Budgets wird durch Zuwendungen aus Miteln des Landes NRW gedeckt. Dazu ist ein offizieller Haushaltsplan für Ersatzschulen auszufüllen und mit den tatsächlich geplanten Ausgaben und Einnahmen abzugleichen. Für den zukünftigen Träger ist es aber auch von großem Interesse zu wissen, wie sich sein realistisch ermittelter Eigenanteil darstellt. Dazu wird im Rahmen des Forschungsprojekt erarbeitet, wie der Eigenanteil gedeckt werden kann. Die Ergebnisse des Projektes sollen zum Ende des Semesters im März 2020 veröffentlicht und besprochen werden.
Fotos: Andreas Pasckert