Die Mobilität für Rollstuhlfahrer, deren Rollstühle keinen Elektroantrieb haben, ist in der Regel auf einen relativ kleinen Radius beschränkt. Das Elisabeth-Haus in Isselburg und das Haus Rothkirch in Anholt können dies mit Hilfe von Rollstuhlfahrrädern nun ändern.
e.comfort-mobile war maßgeblich beteiligt
Heute wurden im Elisabeth-Haus dreirädrige Fahrräder vorgestellt, die auf einer vorne angebauten Rampe einen Rollstuhl samt Insasse aufnehmen können. Hört sich utopisch an, ist es aber nicht. Die Firma van Raam im niederländischen, grenznahen Varsseveld hat diese Rollstuhlfahrräder entwickelt und gebaut. Vertriebspartner ist die Firma e.comfort-mobile GmbH mit ihrem Geschäftsführer Andrè van der Hoeven , die ihren Sitz im Heeldener Industriegebiet hat. Und die war auch maßgeblich an der sachlichen und finanziellen Realisierung beteiligt.
Idee kam von der Kirchengemeinde St. Franziskus
Die Idee dazu kam zunächst von der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus, die in Abstimmung mit der Stadt Isselburg einen Antrag auf Fördermittel zur Anschaffung von den Rollstuhlfahrrädern gestellt hatte. Dieser Antrag wurde dann an die Heinrich-Trox-Stiftung weitergeleitet. Dort wurde der Antrag wohlwollend aufgenommen und die Förderung beschlossen.
Starkes Engagement der Heinrich-Trox-Stiftung
Wie Bürgermeister Michael Carbanje berichtete, engagierte sich die Stiftung in der Vergangenheit stark bei der Förderung diverser Projekte in Isselburg. Auch bei der Anschaffung von den insgesamt vier Rollstuhlfahrrädern hat die Heinrich-Trox-Stifung den wesentlichen finanziellen Teil getragen. Paul Schwarz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, betonte, dass mit diesen Fahrrädern wieder eine Mobilität für Menschen geschaffen wird, deren Beweglichkeit nach außen doch sehr stark eingeschränkt ist.
Begeisterung bei allen Beteiligten
Das Elisabeth-Haus und das Haus Rothkirch sind nun seit einigen Wochen im Besitz von jeweils zwei Rollstuhlfahrrädern. Die beiden Einrichtungsleiter Wolfgang Jochmann (Elisabeth-Haus) und Frank Rothkirch (Haus Rothkirch) waren von den Rädern begeistert. „Wir haben auf der Straße vor dem Haus schon mal ein wenig geübt“, erklärte Rothkirch und fügte hinzu, dass auch einige Nachbarn den „Probefahrten“ zuschauten und sich sehr angetan von dem Zweck zeigten. Wolfgang Jochmann war da schon ein wenig weiter. „Wir haben schon einige Touren mit Heimbewohnern gemacht“, erklärte Jochmann. Eva Albers, die Leiterein des Sozialen Dienstes zeigte sich ebenfalls begeistert und bestätigte auch, dass die neue Beweglichkeit bei den Bewohnern auf sehr große Gegenliebe stößt.
Einrichtungen wünschen sich Unterstützung
Allerdings ist es so, dass das Personal in den beiden Einrichtungen einfach nicht genügend Zeit hat, um mit den Bewohnern solche Radtouren zu gestalten. Eva Albers und auch ihre Kollegin aus dem Haus Rothkirch, Lea Westerhoff wünschen sich deshalb, dass sich ehrenamtliche Personen finden, die diese Aufgabe übernehmen könnten. Dies dürfen selbstverständlich auch Angehörige von Bewohnern der beiden Einrichtungen sein. Eine fachliche Einweisung über das Handling der Rollstuhlfahrräder ist natürlich notwendig und wird auch geboten. Wer sich bewogen fühlt, etwas Gutes im Sinne der in den Einrichtungen lebenden Senioren zu tun, kann sich in Isselburg bei Eva Albers (02874-913214) oder in Anholt bei Lea Westerhoff (02874-90290) melden.
Das Haus Rothkirch in Anholt und das Elisabeth-Haus in Isselburg haben im Wesentlichen Bewohner aus der Stadt Isselburg. So werden in Anholt derzeit 49 und in Isselburg 65 Bewohner betreut. Frank Rothkirch und Wolfgang Jochmann sind davon überzeugt, dass die Rollstuhlfahrräder von Frühjahr bis Herbst aufgrund der doch wärmeren Temperatur eine sehr starke Auslastung haben werden.